Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
Auf der Suche nach einer neuen, umweltverträglichen Energiequelle sind die Wissenschaftler im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, einem der größten Zentren für Fusionsforschung in Europa. Sie wollen der Kernfusion auf die Spur kommen, bei der Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen entsteht.
Leuchtendes Vorbild: Sonne und Sterne. Brennstoff der Fusion ist ein dünnes ionisiertes Gas – ein „Plasma” – aus den beiden Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium. Zum Zünden des Fusionsfeuers muss das Plasma in einem Magnetfeldkäfig eingeschlossen und auf hohe Temperaturen aufgeheizt werden.
Da die für den Fusionsprozess nötigen Grundstoffe in nahezu unbegrenzter Menge überall auf der Welt vorhanden sind, könnte die Kernfusion einen nachhaltigen Beitrag zur Energieversorgung der Zukunft leisten: Ein Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk so viel Energie erzeugen wie elf Tonnen Kohle.
Das IPP betreibt in Garching die Experimentieranlage ASDEX Upgrade, eine Großanlage vom Typ Tokamak. Im IPP-Teilinstitut Greifswald forscht man an dem großen Stellarator Wendelstein 7-X. Daneben entwickeln die IPP-Wissenschaftler und -Ingenieure Anlagen zur Plasmaheizung und -diagnostik, sie untersuchen Probleme der Plasmatheorie, Materialforschung und Plasma-Wand-Wechselwirkung und beschäftigen sich mit Untersuchungen zu einem Demonstrationskraftwerk.
Das IPP ist zudem Mitglied und Koordinator des Konsortiums EUROfusion, dem 30 Fusionsforschungszentren in 26 Ländern der Europäischen Union, der Schweiz und der Ukraine angehören, und ist Gastgeber der Programme Management Unit von EUROfusion.