Blick in die Zukunft: FUTURO 50 | 50

 

Die Welt 2068

Wie werden Technologien von heute die Welt von morgen beeinflussen? Wie werden wir in 50 Jahren leben und arbeiten? Die Kuratoren der "Neuen Sammlung – The Design Museum" fragten die Forscher der TUM. Ein Team aus 28 Studierende der Masterstudiengänge Industrial Design und Architektur recherchierte an verschiedenen Lehrstühlen und erarbeiteten sieben Szenarien.

Neben Digitalisierung, Mobilität und Klimawandel wurden auch die Auswirkungen neuer Technologien auf Bildung, Gesundheit, Menschlichkeit und Umwelt untersucht und in konkrete Fallbeispiele umgesetzt.

BILDUNG

Durch die fortschreitende Digitalisierung und intelligente Maschinen und Systeme wird der Mensch als Arbeitskraft im Jahr 2068 größtenteils obsolet. Doch wie reagiert der Bildungssektor auf die sich ändernden Anforderungen der Arbeitswelt und auf neue Technologien? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten werden in einem Spannungsfeld zwischen mündigem Bürger und Arbeitsdrohne wichtig? In unserem Szenario ermöglicht ein futuristisches Bildungssytem einen auf jeden Schüler individualisierten Unterricht.

Studierende: Jose Pabon Andrade, Martin Duffner, Leon Pauli

DIGITALISIERUNG

Das Eintauchen in eine digitale Vergangenheit ermöglicht es Cold-Case-Ermittlern im Jahre 2068, ungeklärte Kriminalfälle aus der Vergangenheit aufzuklären. Die lückenlose Überwachung des öffentlichen Raums durch Kameras ermöglicht es, eine dreidimensionale Projektion der Vergangenheit zu generieren. Doch auch Cybercrime hat bei diesem Fortschritt keinen Stop gemacht. Kriminelle Hacker haben bewusst die Daten manipuliert, um die digitalen Spuren von Schwerstverbrechern zu verwischen. Mithilfe der Entwicklung einer Anti-Malware können seit dem Jahr 2068 sensible Daten rekonstruiert werden, um entscheidende Hinweise fur weit zurückliegende Fälle aufzudecken.

Studierende: Katharina Steinbach, Lukas Schwabenbauer, Alexander Graf, Bharadwaj Kulkarni

GESUNDHEIT

2068 befreit der technologische Fortschritt die Menschheit mittels präventiver Maßnahmen weitgehend von physischen Erkrankungen. Doch durch die zunehmend automatisierte Welt entstehen neue psychische Störungen. Ihre Behandlung erfordert Menschlichkeit, eine Eigenschaft die Maschinen nicht besitzen. In diesem Szenario nimmt Empathie eine zentrale Rolle ein. Die Gruppe Gesundheit präsentiert das System preMed und stellt sich der Herausforderung die Kluft zwischen der automatisierten, rationalen Welt, sowie den menschlichen Bedürfnissen zu überbrücken.

Studierende: Lars Lubatschowski, Camilo Toloza

KLIMA

Über 3°C Erderwärmung, steigende Meeresspiegel und sich häufende Umweltkatastrophen. 250 Millionen Menschen fliehen aus Küstenstädten, wie Miami und Singapur. Eines haben sie alle dabei: Ihr Placell. Ein Kunststoffzelt, das sich mittels Polymerelektronik selbsttätig auf- und abbaut, durch die Sonne Energie gewinnt und ihnen in jeder Situation Schutz bietet. Das Placell besteht vollständig aus recyceltem Kunststoffmüll, der auf Grund der Erdölknappheit nun von höherem Wert ist. Es folgt den Grundsätzen des ökologischen Designs und ist in einen geschlossenen Produktlebenszyklus eingebettet.

Studierende: Philipp Brodbeck, Susanne Dreyer, Laura Schütz, Mario Weisser

MENSCHLICHKEIT

Unsere Welt 2068 Die Künstliche Intelligenz hat das Niveau einer Superintelligenz erreicht. Eine Intelligenz, die außerhalb der menschlichen Vorstellungskraft liegt. Maschinen und Algorithmen verrichten 90% der wirtschaftlichen Arbeit. Die menschliche Spezies ist für das ökonomische System weitesgehend irrelevant geworden. Hat sich der Mensch überflüssig gemacht?

Du fühlst dich nutzlos, sinnlos und irrelevant? Du fragst dich, wofür du existierst? Was der Sinn deines Seins ist?

Wir wollen die Menschlichkeit erhalten.

Wir sind das Human Institute.

www.human-institute.org

Studierende: Sabrina Bartholl, Charlotte Osthelder, Lisa-Marie Rackl, Maximilian Ritz, Miguel Villanueva-Keller

MOBILITÄT

Als Mobilitätsprovider im urbanen Raum ersetzt Aimos mit AI-gesteuerten, autonom fahrenden und gemeinschaftlich nutzbaren E-Pods den privaten und öffentlichen Verkehr. Zentraler Bestandteil ist ein AI-System, in dem sämtliche Verkehrsteilnehmer, auch Geschäfts- und Lieferverkehr, vernetzt werden. Die AI steuert somit den gesamten Verkehr von oben herab, wie in einem Computerspiel. Es kennt von jedem Fahrzeug Start und Ziel und schafft somit einen sich selbst regulierenden und fließenden Verkehr. Aimos schafft städtebauliche Vorteile und hilft eine dauerhafte Lebensqualität im urbanen Raum zu erzeugen.

Studierende: David Drust, Moritz Dürr, Bastian Höschele, David Ruf, Rebekka Schäfer, Johannes Weckerle

UMWELT

Ein Flussdelta im Jahr 2068

Der Meeresspiegel ist gestiegen, Anbauflächen verschwunden, Kunststoffmüll belastet das Ökosystem, heimische Bauern haben ihre Existenzgrundlage verloren. Das Projekt NEULAND ermöglicht Anbauflächen auf schwimmenden Kunststoffmüllkörpern im Wasser. Die Verlandung der Inseln und die Zersetzung des Kunststoffs regenerieren den belasteten Lebensraum und schaffen Zukunftsperspektiven.

Studierende: Benedikt Bandtlow, Eleonore Eisath, David Meier, Steven Stannard