Exzellente und Integrative Forschung
Ein wichtiger Schwerpunkt der Projektentwicklung zur nachhaltigen Mobilität liegt in der Bündelung und Stärkung der wissenschaftlichen Vorhaben. Über die bereits bestehenden, exzellenten Forschungsaktivitäten hinaus werden mit der Plattform TUM.Mobility neue Formen der Kooperation entwickelt.
Bestehende Forschungsaktivitäten und neue Formen der Kooperation
Das EIT Urban Mobility bietet herausragende Möglichkeiten der europäischen Zusammenarbeit rund um die Zukunftsfragen der Mobilität. Einen von fünf regionalen Knotenpunkten, den Innovation Hub Central mit Sitz im zukünftigen Munich Urban Co-Lab im Kreativquartier, bildet die TUM gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft (wie zum Beispiel BMW, SIEMENS, MAN), Forschungspartnern wie der Fraunhofer Gesellschaft oder der UnternehmerTUM sowie der Landeshauptstadt München, aber auch Institutionen aus Stuttgart, Mailand, Wien, der Schweiz und Istanbul/Türkei. Europaweit sind über 50 Partner beteiligt. Die Herausforderungen europäischer Städte in der Gestaltung nachhaltiger Mobilität werden in Innovationsprojekten, Modellprojekten mit Öffentlichkeitsbeteiligung und Start-up-Förderungen, aber auch in neuen, unternehmerischen Lehrformaten adressiert. Die TUM ist von Anfang an in der Umsetzung zahlreicher Projekte beteiligt. Insgesamt hält das Programm derzeit ein Fördermittelvolumen von bis zu 400 Mio. Euro (2020 – 2026) bereit. Die jährlichen Projekt-Calls sind auch für neue Partner offen und sollen über 2026 hinaus fortgesetzt werden.
3 Dimensionen - Qualität der Zeit, Qualität des Raums, Qualität der Luft
Darüber hinaus wird an der TUM derzeit „M Cube“ entwickelt – der Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen. Aktuell erhält er eine Förderung des BMBF in einer Konzeptionsphase. Gemeinsam mit einer Vielzahl von regionalen Akteuren erarbeitet die TUM eine Clusterstrategie über neun Jahre und erste Umsetzungsprojekte für den Zeitraum 2021 bis 2024. Das Programm wird – nach einer hochkompetitiven bundesweiten Vorauswahl – dem BMBF als Zukunftscluster vorgeschlagen und könnte im Erfolgsfall mit bis zu fünf Millionen Euro an jährlichen Fördermitteln rechnen. Im Vordergrund stehen hier Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu den Themenbereichen
- Verkehrssysteme elektrifizieren und automatisieren,
- Mobilitätsoptionen entwickeln und integrieren sowie
- Standorte vernetzen und Mobilitätsräume gestalten.
Es ist vorgesehen, dass in jedem einzelnen Vorhaben mindestens zwei Projektleiter aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, ein Praxispartner aus der Wirtschaft und ein Aufgabenträger der Öffentlichen Hand mitwirken. Alle Projekte werden im Dialog mit der Öffentlichkeit umgesetzt und verfolgen strategische Ziele zur Verbesserung in den drei Dimensionen „Qualität der Zeit“, „Qualität des Raums“ und „Qualität der Luft“.
Die TUM ist Antriebsriemen zahlreicher Mobilitätsinitiativen
Aufbauend auf den Erfahrungen in zahlreichen Modellquartieren zur nachhaltigen Mobilität in München (unter anderem der neuen Parkstadt Schwabing und dem Domagkpark/CIVITAS ECCENTRIC, den Bestandsquartieren in Sendling/City2Share oder dem Stadtumbau in Neu-Aubing/Westkreuz/SmarterTogether) sowie Strategieprojekten wie EASYRIDE werden aktuell neue Innovationsstandorte und auch Testfelder zum autonomen Fahren im Münchner Norden entwickelt.
Seit dem Jahr 2018 laufen an der TUM Vorbereitungen für ein größeres Forschungsprojekt zum Thema Hyperloop. Der Hyperloop ist das Konzept eines Transportsystems, bei dem sich ein Hochgeschwindigkeitszug mit annähernd Schallgeschwindigkeit in einer Röhre mit Teilvakuum fortbewegen soll. Das Hyperloop-Netzwerk geht aus den weltweit sichtbaren Erfolgen des studentischen Teams der TUM hervor, das sich mehrmals gegen die internationale Konkurrenz renommierter Universitäten in der SpaceX Hyperloop Pod Competition durchsetzte. Bei diesem Wettbewerb waren Studierendenteams aus der ganzen Welt aufgerufen, mit ihren selbstgebauten „Pods“ – die Kabinenkapseln, in denen Passagiere durch die Röhre transportiert werden sollen – gegeneinander anzutreten. Eine zunehmende Anzahl an Professuren verschiedener Disziplinen unterstützt das Projekt mit wissenschaftlich-technischer Expertise sowie durch die Betreuung von Studienarbeiten. Seit Anfang 2020 wird das Forschungsvorhaben durch die bayerische Staatsregierung finanziert.
Singapur ist gerade für das Thema Mobilität ein besonderer Standort der TUM. Seit 15 Jahren wird am dortigen Campus TUM Asia der universitäre Master „Rail, Transport and Logistics“ angeboten, das zweijährige Vollzeitstudium zielt darauf ab, die Studierenden zu Fachleuten im dynamisch wachsenden Markt der Eisenbahn, des Transports und der Logistik auszubilden. Seit zehn Jahren wird am internationalen Forschungs- und Innovations-Campus TUMCREATE in Singapur zu den Themen Elektromobilität und autonome, vernetzte ÖPNV-Systeme geforscht. In Kontinuität dieser Präsenz betreibt die TUM nun vor Ort, im Verbund mit lokalen Partnern, den Aufbau eines interdisziplinären Forschungs- und Trainingszentrums „Verkehr & Logistik“.
Strategische Vernetzung thematischer Schwerpunktthemen
Dank der wiederholt erfolgreichen Bewerbung um den Status der Exzellenzuniversität kann die Technische Universität München außerdem ihre Strategie der Vernetzung thematischer Schwerpunktthemen weiter ausbauen.
Das Institute for Advanced Study (IAS) ermöglicht durch das Fellowship-Programm die Kooperation mit internationalen Expertinnen und Experten. Innovative Forschungsideen können hier mit entsprechenden Anschubfinanzierungen unterstützt werden, zukünftig auch in den so genannten TUM Innovation Networks, interdisziplinären, kreativen Forschungsgruppen mit regionalen Partnern, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Masterstudierenden der TUM. Das Ziel ist, auf diese Weise dynamischen Teams den notwendigen Freiraum zu geben, bahnbrechende Innovationen und damit größere Forschungsverbünde anzustoßen. Vorschläge dazu können jederzeit eingereicht werden.
Ein wichtiges Potenzial für die weitere Entwicklung der Mobilitätsforschung an der Schnittstelle zwischen Technologieentwicklung und Gesellschaftswissenschaften liegt im Munich Center for Technology in Society (MCTS). Hier arbeiten verschiedenste Disziplinen an kreativen und ko-kreativen Lösungen im Zusammenspiel von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Das MCTS ist damit auch die Brücke in die technologiebezogenen Sozial- und Politikwissenschaften. Kulturelle, ethische und politische Fragestellungen von essentieller Bedeutung bieten für TUM.Mobility viele wertvolle Anknüpfungspunkte.
Auch die Munich School of Robotics and Machine Intelligence (MSRM) kann als Referenzmodell für integrative Forschung dienen. In einem der sechs methodischen und thematischen Cluster wird bereits die Mobilität der Zukunft adressiert, aus dem spezifischen Blickwinkel der Künstlichen Intelligenz sowie den damit verbundenen Potenzialen für autonome Systeme und die virtuelle Vernetzung (Internet of Things).
Mit den Forschungsclustern der Energieforschung bestehen ebenfalls zahlreiche Schnittstellen und Kooperationen, die weiter vertieft werden. Hier hat sich das Zentrum für Energie und Information (ZEI) als wichtige Adresse und Ansprechpartner, zum Beispiel in Bezug auf die Energienetze der Elektromobilität (smart grid) sowie die Batterieforschung etabliert.
Dynamischen Teams den notwendigen Freiraum geben, um bahnbrechende Innovation anzustoßen
Nun erhält auch die interdisziplinäre Mobilitätsforschung im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung an der Technischen Universität München eine eigene Adresse: TUM.Mobility wird als Plattform für die kooperative Forschung und systemische Innovation zum Themenfeld der nachhaltigen Mobilität gegründet. Dieses neue, offene Netzwerk wirft einen ganzheitlichen Blick auf die Belange der Mobilität und gründet auf intelligenten Verkehrssystemen im Personenverkehr und im Gütertransport. Es gilt, die individuellen Mobilitätsbedürfnisse mit den ökonomischen, sozialen und ökologischen Randbedingungen in Einklang zu bringen, damit der Verkehrssektor in Zukunft – nicht nur in der prosperierenden Metropolregion München, sondern weltweit – die Anforderungen der nachhaltigen Entwicklung erfüllen kann.
Forschung im TUM.Mobility Netzwerk
mobil.LAB Doctoral Research Group
“Shaping mobility cultures” is the common framework of the doctoral program on sustainable mobility in the metropolitan region of Munich, co-organized with HfWU, and funded by the Hans-Böckler Foundation.
Graduate School: Advanced Optimization in a Networked Economy (AdONE)
A Research Training Group “Advanced Optimization in a Networked Economy (AdONE)”, funded by DFG, in the fields of operations research and management science, aiming to develop models and processes and transfer these into software solutions designed to enable efficient use of resources through intelligent planning and control.
MOnitoring, MOdeling and forecasting MObility patterns
An interdisciplinary project to develop methods for crowdsourcing mobility data and analysing to infer models and predict (macroscopic) mobility behavior, the insights of which will be applied to different mobility scenarios.
A major research platform in Singapore, focusing on e-mobility, autonomous vehicles and ultimate