Forschungsansatz

Der Forschungsansatz verfolgt das Ziel durch die Zusammenführung verschiedener Expertisen aus Forschung und Praxis auf der Grundlage neuer digitaler Methoden der Prozessplanung und –kontrolle einen „Systembaukasten Geschosswohnungsbau“ zu erarbeiten, welcher den finanziellen Randbedingungen des sozialen Wohnungsbaus gerecht wird und gleichzeitig eine hohe und nachhaltige Bauqualität sichert.

Auf der Grundlage detaillierter Analysen der Verbreitungshemmnisse bisheriger Ansätze für industriell gefertigte Bausysteme verfolgt dieses Projekt die Lösung in

  • einer Gewerke übergreifenden Planung und Ausführung
  • der Anwendung optimaler Grundrisszuschnitte auf der Grundlage logistisch und fertigungstechnisch optimaler Vorgaben einer möglichst kosteneffizienten Umsetzung
  • optimierten systembasierten Planungs- und Nachweisprozessen zur Beseitigung weiterer Kostentreiber außerhalb der eigentlichen Produktgestehung.
  • Vermeidung möglichst vieler Schnittstellenverluste im Daten- und Informationstransfer sowie auch zwischen den einzelnen Bestandteilen des Bausystems.
  • einem möglichst hohen Grad der industriellen Vorfertigung mit dadurch reduzierten Qualitätsrisiken und schnellerer Abwicklung auf der Baustelle
  • einer Planungs- und Entwicklungskultur der Suffizienz in Form der Konzentration auf das „Notwendige“ im Grundsystem, um Freiräume für gestalterische und nutzerspezifische Anpassungen zu schaffen (Konfigurator)
  • Skalierungseffekten durch die Adressierung eines großen Marktpotentials.

Hierzu bedarf es einer Vernetzung verschiedener Systemwelten von der Bedarfsdefinition durch den Nutzer und Betreiber über den Planer bis hin zur produzierenden und ausführenden Industrie. Um auch die Nutzungs- und Rückbauphase mit ihren großen Kosten- und Umweltwirkungen einzubeziehen, müssen diese Aspekte bereits in der Systementwicklung einbezogen werden. Dies erfolgt durch ein mit allen Projektpartnern besetztes erstes Arbeitspaket zur Definition des exakten Anforderungsprofils und des gemeinsamen Zielkorridors der Entwicklungsarbeit.

Neben der Anwendung moderner digitaler Planungswerkzeuge stehen sowohl bei den Industriepartnern aber auch am Fraunhofer IBP Testmöglichkeiten für neu entwickelte Systemlösungen zur Verfügung. Dort können Teile der Systemlösungen erprobt und weiter optimiert werden. Dies ermöglicht nicht nur die Prüfung und Optimierung von Montageprozessen an sich, sondern auch den Funktionstest aller aktiven Gebäudebestandteile sowie der Ermittlung aller notwendigen bauphysikalischen Kenngrößen. Somit entsteht ein kontinuierlicher, iterativer Entwicklungsprozess, vom ermittelten Potential über die planerische Umsetzung, den Abgleich der fertigungstechnischen Auswirkungen, die virtuelle Simulation der zu erwartenden Effekte bis hin zur realen Erprobung der Machbarkeit.