1. Preis: Textile Strukturen für neues Bauen



Annelie Asam
und Sally Alejos erhalten für ihre am Fachgebiet Technologie und Design von Hüllkonstruktionen erstellte Arbeit KnitSkin den ersten Preis in der Kategorie Sustainability and Surface eines Wettbewerbs der Messe Frankfurt.

KnitSkin ist ein adaptives, selbstregulierendes Sonnenschutzsystem auf der Basis eines technischen Gestrickes mit integrierten Formgedächtnismetallen.

Das Gestricke ist als 2. Fassadenhaut auf einer Stahlseilunterkonstruktion aufgebracht und besteht aus einem Rechts-Links-Gestricke mit unterschiedlich großen Maschen für die Bereiche Sonnenschutz- bzw. Ausblickzone. In das Gestricke sind Formgedächtnis-Drähte aus einer Nickel-Titan-Legierung eingearbeitet, die von einem planen Ausgangszustand je nach Temperatur eine nach außen gekrümmte Form einnehmen und so eine zusätzliche Verschattung und damit einen zusätzlichen Sonnenschutz leisten. Durch die Maschenbindung ist das Gestricke in sich elastisch, wobei sich durch die Strickart, die Dichte der Maschen und die Materialität des Garns lassen unterschiedliche Transparenzenz und Transluzenzen erreichen lassen, auch bei an sich opakem Garn.

Fällt Sonneneinstrahlung auf die KnitSkin, absorbiert das Material die Wärmestrahlung, seine Temperatur erhöht sich, so dass die Formgedächtnislegierung in die vorherbestimmte Verformung übergeht – der Sonnenschutz-Effekt stellt sich also ohne eigne Antriebe und Steuerung ein – umgekehrt ist bei sehr niedrigen Außentemperaturen z. B. keine zusätzliche Verschattung gewünscht, um die solaren Gewinne im Gebäudeinneren zu nutzen. Das System adaptiert sich somit selbsttätig auf der Basis der vorher gewählten Materialeigenschaften.