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Call for Abstracts: Ad-hoc-Gruppe auf dem 38. DGS Kongress in Bamberg

31.03.2016


© DGS, Quelle: http://www.soziologie.de/de/aktuell/start.html

Einblicke in die Beratungsgesellschaft. Legitimation, Organisation und Felder der Beratung in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik

Beratung als professionalisierte Dienstleistung sowie Beratungsorganisationen als deren Anbieter sind ein alltägliches Phänomen in der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung. Beratungsunternehmen, Think Tanks und Wissenschaftlerinnen sind in vielfältiger Form beratend für Unternehmen, Ministerien, Universitäten oder Verwaltungen tätig. Beratung bezeichnet zunächst nur die Kommunikation zwischen Ratgeber und Ratsuchendem, die auf ein Problem oder eine Entscheidung gerichtet und durch eine Wissensasymmetrie gekennzeichnet ist (Schützeichel 2004: 274ff). Darüber hinaus sind der Zweck und die Logik der Beratung durch den sozialen Kontext bestimmt.Die zunehmende Relevanz von Beratung wird in den Sozialwissenschaften aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen Zielen untersucht: Systemtheoretische Ansätze begründen die zunehmende Bedeutung von Beratung damit, dass Unternehmen, Politiker oder Manager in einer zunehmend unsicheren und komplexen Welt nach relativer Entscheidungssicherheit durch Expertenwissen streben (Kusche 2008: 53; Stichweh 2006: 110).

Dem gewünschten Ziel der Beratung steht jedoch zumeist die Eigenlogik der zu beratenden Organisation entgegen (Kühl 2007; Mayr und Siri 2015; Willke 1999). Die verwaltungs- und politikwissenschaftliche Beratungsforschung untersucht dagegen, wie die Beratung die Ausgestaltung der Politik als Instrument der Interessenvertretung beeinflusst, wie Machtverhältnisse durch Beratung verändert werden und inwiefern demokratischen Entscheidungsverfahren durch eine drohende "Consultocracy" die Legitimationsgrundlage entzogen wird. Bei den Bürgern und Bürgerinnen entsteht so leicht ein Gefühl der Ausgeschlossenheit von politischen Entscheidungen (Saint-Martin 2005; Brown et al. 2006; Herbold 2007: 88-90; Leschke und Pies 2005).

Bitte schicken Sie Abstracts im Umfang von einer Seite bis zum 24. April 2016 an Thomas Laux  und Insa Pruisken.

Den vollständigen Call for Papers finden Sie hier.