Call for Papers für die Speyerer Wissenschaftstage 2016
26.04.2016
Impact von Wissenschaft und Hochschulen
Vom 14. - 15. Oktober 2016 findet an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer die Speyerer Wissenschaftstage 2016 statt.
Der deutsche und internationale Hochschulsektor hat sich in den letzten Jahren massiv verändert und steht vor weiteren Herausforderungen. Viele Kritiker/Innen warnen davor, dass aktuelle Reformen Lehre und Forschung beschädigen, anderen gehen hingegen die Reformen nicht weit genug. Um in einer solchen Situation die Weichen für gute Wissenschaft, Forschung und Lehre, von der auch die Gesellschaft profitiert, zu stellen, braucht es einen interdisziplinären, reflexiven Diskurs von Theorie und Praxis.Ausgehend von der „Trias der Hochschulforschung“ aus Lehre, Forschung und Verwaltung, lassen sich z.B. die Einführung der gestuften Studiengänge durch den Bologna-Prozess, die Exzellenz-initiative und die Etablierung neuer Governance-Formen, insbesondere des New Public Managements, als Beispiele für Reformen anführen. Für die Zukunft wird z.B. „Open Science“ als eine Herausforderung intensiv diskutiert.
Als ein zentraler Aspekt lässt sich der Versuch erkennen, die Leistungen des Wissenschafts- und Hochschulsystems für andere gesellschaftliche Teilbereiche zu systematisieren und dadurch zu erhöhen. Es wird nicht (mehr) darauf vertraut, dass die Wissenschaft und die Hochschulen quasi von selbst Studierende in adäquater Weise für ihre späteren Berufe vorbereiten oder wissenschaftliche Innovationen ihren Weg in die Unternehmen und die Politik finden. Employability, wissenschaftliche Innovationskraft als Grundlage ökonomischer Wettbewerbs-fähigkeit, Wissenstransfer in die Gesell-schaft etc. sollen vielmehr strategisch geplant und ihre Erfüllung überwacht werden.
Es ist daher nur plausibel, dass neben Forschung und Lehre die sogenannte „third mission“ als explizite Aufgabe für die Hochschulen formuliert wurde. All dies wird mittlerweile auch mit großem Aufwand durch Vorgaben, neue Steuerungsmodelle, Wettbewerb etc. zu erreichen und zu messen versucht.Was aber leisten Hochschulen und Wissenschaft für die Politik, die Ökonomie, die Zivilgesellschaft tatsächlich? Noch grundsätzlicher: Was sollen sie leisten, und was können sie leisten? Was tragen sie z.B. zu einer ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell nachhaltigen Gesellschaft im Sinne von „responsible research and innovation (RRI)“ (European Framework Programmes) bei? Und welchen Folgen haben Hochschulen und ihre Expansion auch jenseits dieser drei Funktionen, etwa als regionale Arbeitgeber oder für den Wohnungsmarkt (Stichwort „Studentification“)?
Die Speyerer Wissenschaftstage 2016 widmen sich diesem Thema. Sie werden gemeinsam vom Lehrstuhl „Hochschul- und Wissenschaftsmanagement“ der Universität Speyer und vom Zentrum für Wissenschaftsmanagement (ZWM) ausgerichtet und verstehen sich als Treffpunkt und Austausch-plattform für Hochschul- und Wissenschaftsforschende, Wissenschaftsmanager/Innen, Hochschulleitungen sowie Angehörige der Wissenschaftsadministration. Wir wollen mögliche Lösungen, aber auch Fehlentwicklungen sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Sicht diskutieren, um zu einem wissenschaftsadäquaten und forschungsbasierten Wissenschaftsmanagement beizutragen.
Wir sind dabei besonders an Beiträgen interessiert, die die Brücke zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Anwendung schlagen.
Weitere Informationen zur Einreichung und ähnliches sind in diesem PDF verfügbar!