Besuch von Texas und der Texas A&M University

Am 02.10.2015, ein Freitag, war es wieder soweit und vier TUM Studierende - Tom Ladek, Hans Kirchner, Florian Gareis und Kordian Bruck - samt Betreuer Nils Kannengießer traten ihre Exkursionsreise nach Houston, Texas, USA an.

Zuletzt gefördert durch den TUM Lehrfond, konnten die Studierenden dieses Mal auf die Unterstützung der Fakultät zurückgreifen, die die Reise erfreulicherweise mit 30% unterstützte. Restliche Kosten waren selbst zu tragen.

Mit Beginn des Wintersemesters ging es bei dieser Exkursion vor allem um das Kennenlernen diverser Projektpartner, Texas selbst und die Auswahl eines Projektthemas, dass die Studierenden über die kommenden Wochen bis zum Semesterende bearbeiten sollten.

Hierbei standen neben Universitätsprojekten mit studentischer Beteiligung auch mehrere Industrieprojekte zur Auswahl. Lediglich der Studierende Kordian Bruck hatte sich im Vorfeld bereits festgelegt, um seine Bachelorarbeit an der Texas A&M Universität zu beginnen.

Der Flug nach Texas selbst dauert von Deutschland aus etwa 10 Stunden. Klimatisch bietet Texas zu jeder Jahreszeit warme Temperaturen (so auch zu unserer Reisezeit) bis hin zu heißem Klima im Sommer. Klimaanlagen sind hier völlig normal und werden 24/7 betrieben.

Das erste Wochenende sollte zunächst dem Kennenlernen und der Eingewöhnung dienen (Stichwort Jetleg und Zeitunterschied von 7h) und so besuchten wir das NASA JSC Space Center im Süden Houstons. Nebst der Besichtigung eindrucksvoller, hallen-füllender Raketen, konnte u.a. auch das ehemalige Mission Control Center besichtigt werden, dass früher bei der Apollo-Mission im Einsatz war.

Natürlich durfte auch ein erstes Kennenlernen texanischer Studierender nicht fehlen, die wir am Abend beim brasilianischen Rodizio trafen. Im Anschluss sollte es über Schulenberg nach Austin gehen, wo wir den Hamiltonpool besuchten und am Tubing teilnahmen, sowie Austin - die Stadt der Live-Musik - kennenlernen sollten.

Zu Wochenbeginn brachen wir schließlich Richtung College Station auf, dem Hauptsitz der Texas A&M Universität. Nebst dem Kennenlernen ihrer amerikanischen Kommilitonen bei denen unsere vier TUMler übernachten sollten, wurde die ersten Tage zunächst die Stadt und der Campus erkundet.

Nach kurzer Eingewöhnung standen schließlich diverse Programmpunkte an, darunter der Besuch des NutraBolt Komplexes (vergleichbar mit UnternehmerTUM), der von zwei Millionären und Absolventen gegründet worden war, um StartUps zu unterstützen.

Eines dieser StartUps war die Firma Gazoo, die uns das Firmengelände zeigte (im typischen, amerikanischen Stil mit Großraumbüros, aber auch Fitnesshalle, Pool uvm.). Scott Morton, CEO, und Glenn Knepp, CTO, berichteten unseren Studierenden dabei eindrucksvoll, wie amerikanische Firmen arbeiten und welche Unterschiede es zu Europa gäbe. Beispielsweise wären Europäer zumeist vorsichtiger als Amerikaner. So sei die amerikanische Vorgehensweise eher etwas sofort zu versuchen, als dies bis ins Detail zu planen (dafür aber mehrere Projekte). Am Ende der Diskussion sollte eine Projektidee zur Auswahl stehen, wobei die Studierenden zunächst alle weiteren Ideen kennenlernen sollten, bevor am Mittwoch eine Entscheidung fallen sollte.

Es folgte der Besuch des nächsten Partners und mit ihm des Grand-Staffords-Theaters in Bryan, dass hierzulande gerne für Aufführungen und lokale Bands genutzt wird. Leider nicht zurzeit unseres Besuches, aber AdventGX President J. Quintana bemühte sich sehr uns die SEAD Gallery und den Innovation Underground vorzustellen. Letzteres ebenfalls ein Gemeinschaftskomplex für Start-Ups. Auch hier stand am Ende eine Idee im Zusammenhang mit der elektronischen Überwachung von Footballspielern.

Natürlich dürfte auch das Kennenlernen der lokalen Küche nicht fehlen und so kehrten wir am Abend im Sodalaks BeefMaster Restaurant ein. Hier werden tellergroße Steaks serviert, wie es sie in Deutschland wohl nicht gibt. „Everything is bigger in Texas“ ist ein berühmter Slogan.

Als letzten Partner besuchten wir schließlich die Texas A&M Universität und dort Prof. Dr. Joseph Morgan, der unseren Studierenden weitere Kooperationsprojekte mit seinen Studierenden unter der Beteiligung lokaler Industriepartner wie Texas Instruments oder der NASA vorschlagen sollte. Prof. Morgan hatte schon in den Semestern zuvor oftmals mit uns kooperiert. Hierbei ging es zumeist um die Entwicklung einer Android-App für Roboter. Der Roboter wurde dabei maßgeblich von A&M Studierenden entwickelt.

Ebenfalls gab es seitens Herrn Kannengiessers einen Gastvortrag zu Android. Am Ende fiel die Projektwahl des Teams auf das Projekt von Prof. Dr. Morgan, dass die Entwicklung und Erweiterung eines Roboters bzw. einer App zum Thema hatte. Initiale Besprechungen und ein Kennenlernen des A&M Teams sollten die kommenden Tage folgen, um das Projekt aus Deutschland weiter zu bearbeiten. Einer der ersten Schritte war dabei ein Crashkurs in Robotik und die Erstellung des Roboters noch vor Ort, wobei die Elektronik von A&M Studierende teils vorgefertigt wurde.

Natürlich dürfte bei all der Arbeit auch der Besuch des lokalen Partyviertels nicht fehlen und so besuchten wir mit unseren Gastgebern einen Abend den North-Gate-District mit seinen vielen Bars im texanischen Westernstil. Es folgte direkt eine Einladung zur Ring-Dunk Veranstaltung am Wochenende, die zufällig an unseren Besuchstagen stattfinden sollte. Hierbei handelt es sich um einen traditionellen Brauch der Texaner bei fortgeschrittenem Studium einen goldenen Ring zu erhalten, der feierlich durch das Trinken eines Pitchers (meist 1,5L Bier) eingeweiht wird. Zumeist bei einer typisch, amerikanischen Hausparty. Ein echtes Erlebnis für unsere Studierenden, wie man es sonst nur aus Filmen kennt. Der Ring selbst dient der Erkennung und soll Vorteile im spaeteren Berufsalltag bringen.

Nebst den Feierlichkeiten sollte am Abschluss-Wochenende noch eine Flugshow in Lufkin besucht werden, wo traditionelle Flieger der Airforce nebst Hobbypiloten teilnahmen und Flugzeuge aus nächster Nähe bestaunt werden konnten. Den Abschluss bildete ein Besuch des RoyalSlide Wasserparks nahe Waco, als auch der Westernstadt Fort Worth mit seinen legendären Stockyards, bevor im Laufe des Dienstags die Heimreise über Dallas nach München angetreten werden musste. Ausnahme war lediglich Studierender Kordian Bruck der sich freute für seine Bachelorarbeit noch einige Monate länger bleiben zu dürfen.

by Nils T. Kannengiesser

 

Feedback einiger Studierender*:

Florian Gareis: Es hat mir alles sehr gut gefallen [...] Besonders beeindruckt war ich von der Uni dort, die so komplett anders ist als bei uns [...] Alles in allem ein sehr gelungener Trip und eine schöne erste USA Erfahrung für mich

Tom Ladek: Mir hat gefallen, dass wir recht viel Zeit für alles hatten und nicht von einer Station zur nächsten hetzen mussten [...] Dass wir in College Station bei Studenten untergebracht waren, da wir noch besser Kontakte knüpfen konnten [...] Am Ende wäre ich gerne noch länger geblieben

Kordian Bruck: Lange Fahrtzeiten störten etwas, aber in Texas wohl normal [...] super dass du uns mit so vielen Leuten bekannt gemacht hast [...] alles in allem super organisiert und war es wirklich wert! 

 

*zusammengefasst durch N. Kannengießer