Weitgespannte Lamellendächer der Frühen Moderne. Konstruktionsgeschichte, Geometrie und Tragverhalten
Promotion (abgeschlossen 2020)
Lehrstuhl für Tragwerksplanung
Bearbeiter: Joram Tutsch
In den 1920er Jahren wurden in Deutschland verschiedene gekrümmte Stabnetzüberdachungen aus lamellenförmigen Holz- und Stahlelementen entwickelt und patentiert, von denen einige binnen kurzer Zeit weltweite Verbreitung fanden.
Gegenwärtig sind viele Gebäude bei denen solche Formen der Überdachung zur Ausführung kamen in einem baufälligen oder zumindest sanierungsbedürftigen Zustand. Die Frage nach der weiteren Standsicherheit wurde und wird stets projektbezogen versucht zu beantworten, dabei werden unterschiedliche Lösungswege eingeschlagen: von Totalsanierung, über Verstärkungs- und Notsicherungsmaßnahmen, sowie Sperrung bis hin zum Abriss sind weltweit diverse Fallbeispiele dokumentiert. Gemein ist diesen Projekten eine erhebliche Unsicherheit bei der Beurteilung des Tragverhaltens.
Das Promotionsvorhaben macht sich zum Ziel, die geschichtliche Entwicklung der Bauweisen in der Zeit von 1920 bis 1935 aufzuarbeiten, zu vergleichen und zu systematisieren. Darauf aufbauend werden statische Modelle erarbeitet um möglichst repräsentative Studien zum Tragverhalten durchführen zu können und potentielle Instandsetzungsstrategien zu erarbeiten. Damit wird eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen um den langfristigen Erhalt der noch verbliebenden Bauwerke zu sichern.