Komplexitätsmanagement in der parametrisch-assoziativ gestützten Tragwerksplanung im Hochbau

Der Tragwerksplanungsprozess im Hochbau ist durch Planungsdomänen- Interaktionen charakterisiert. Ziel dieser Arbeit ist die Konzeptentwicklung für die Komplexitätshandhabung von Prozessabhängigkeiten. Auf Grundlage einer Anforderungsanalyse des Prozesses, werden Möglichkeiten zum Aufbau eines parametrisch-assoziativen Planungsgesamtsystems gesucht. Die Vorteile und Risiken werden präsentiert, implementiert und bewertet. Durch das erarbeitete Konzept wird es möglich, Planungsrisiken zu reduzieren und ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge in der Tragwerksplanung im Hochbau zu erhalten.

Promotionsvorhaben
Lehrstuhl für Tragwerksplanung
Bearbeiter: André Ihde

weiter...

Der Tragwerksplanungsprozess im Hochbau ist durch starke Interaktionen zwischen den einzelnen Planungsdomänen charakterisiert. Die Komplexität der Planung ist direkt abhängig von Quantität, Qualität und zeitlicher Entwicklung der Planungsinteraktionen. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung von Konzepten für die Komplexitätshandhabung und die Gewinnung tiefergehender Einsichten in die Prozessabhängigkeiten.

Basierend auf einer Anforderungsanalyse des Planungsprozesses, werden Möglichkeiten zum Aufbau eines flexiblen, parametrisierten Planungsgesamtsystems gesucht. Die Analyse stützt sich zunächst auf eigene Projekterfahrungen und wird durch eine qualitative Umfrage im Bauwesen und vergleichbarer Ingenieurdisziplinen erweitert. Bei der Suche nach Lösungsansätzen werden Arbeiten aus der Architektur- und Bauinformatik, der Produktentwicklung und des Systems Engineerings analysiert. Für die Recherche stehen interdisziplinäre Analogiebetrachtungen und die Beurteilung der Adaptierbarkeit und Weiterentwicklung der in den Quellen dargestellten Konzepte und Methoden für die Tragwerksplanung im Fokus. Neben den Literaturquellen werden ausgewählte, verfügbare Softwarepakete auf ihre Leistungsfähigkeit mit Blick auf die Möglichkeiten des Komplexitätsmanagements beurteilt. Gründend auf den Rechercheergebnissen wird die Grundidee des Aufbaus und der Kopplung Domänen-spezifischer Teilmodelle verfolgt. Diese zu einem System gefügten Domänen-Abstraktionen bilden den Planungsprozess ab. Mithilfe der verknüpften Modelle werden Möglichkeiten der Detektierung und Visualisierung multipler Domänen-Interaktionen gesucht und diskutiert. Erwartete Vorteile und Risiken eines assoziativ-parametrischen Planungssystems werden präsentiert, implementiert und zusammenfassend bewertet. Das erarbeitete Konzept hat das Potential, den Umgang mit komplexen Planungsszenarien zu erleichtern. Es wird möglich, Planungsrisiken zu reduzieren und ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge der Tragwerksplanung im Hochbau zu erhalten.