Ausstellung


Frei Otto - leicht bauen, natürlich gestalten


In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat kein anderer deutscher Architekt so große internationale Anerkennung gefunden wie Frei Otto. Bereits 1954 erregte er mit seiner Doktorarbeit "Das hängende Dach" erstes Aufsehen. Seitdem gingen immer wieder wichtige Impulse von ihm aus. Die Leichtbauweise hat er sein Leben lang erforscht und wissenschaftlich weiterentwickelt. Frei Ottos Ziel ist es, Dächer und Gebäudehüllen mit minimalem Material- und Energieaufwand zu bauen. Auf den Gebieten Ökologie, Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung war er Vorreiter. An seinem "Institut für leichte Flächentragwerke" der Universität Stuttgart arbeitete er mit Wissenschaftlern aus den verschiedensten Fachgebieten zusammen. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er in zahlreichen Büchern, Fachartikeln und Zeitschriften.

"Frei Otto - leicht bauen, natürlich gestalten" ist die erste große Überblicksaustellung zu diesem universalen Architekten. Sie wurde an der Technischen Universität München wissenschaftlich erarbeitet und zeigt das über fünf Jahrzehnte umfassende Schaffen Frei Ottos anhand von zahlreichen Zeichnungen, Skizzen, Modellen und historischen Dokumenten. Nahezu das gesamte präsentierte Material wurde von Frei Otto und seinem Atelier zur Verfügung gestellt.

Das Architekturmuseum der TU München zeigt die Ausstellung vom 26. Mai bis 28. August 2005 in der Münchner Pinakothek der Moderne.


Die Ausstellung ist in drei Bereiche gegliedert. Im ersten Raum werden die "hängenden Konstruktionen" gezeigt und mit Hilfe von drei leicht verständlichen Animationen erläutert.

Membranen, Segel, Zelte und Seilnetze sind leichte, "hängende" Flächentragwerke, die Lasten über Zugkräfte abtragen. Frei Otto hat die Formensprache dieser Konstruktionen beträchtlich erweitert.

Der deutsche Pavillon auf der Expo '67 in Montreal, den Frei Otto gemeinsam mit Rolf Gutbrod entworfen hat, prägt das Bild der noch recht jungen Bundesrepublik in der Welt. Die Kanadier fassen dies in die Formel "Swinging Germany".

Die Voliere im Münchner Tierpark Hellabrunn ist die leichteste Seilnetzkonstruktion Frei Ottos. Wie eine zarte "Wolke" schwebt das Netz über der Landschaft.Für die Münchner Olympiadächer von 1972 hat Frei Ottos Institut aufwändige Meßmodelle gebaut, mit denen die Belastungen der Konstruktion simuliert werden können.
Der zweite Raum der Ausstellung ist den "stehenden Konstruktionen" gewidmet. Bei entsprechnder Form tragen sie Lasten als Druckkräfte ab. Bögen, Gewölbe, Kuppeln und Schalen zählen dazu.Das Hängemodell der Gitterschale für die Mannheimer Multihalle steht vor einer leichten Drahtkuppel, die als "Ausstellungsarchitektur" einer Konstruktion Frei Ottos nachempfunden ist.
Im dritten Raum der Ausstellung sind die "schwebenden Konstruktionen" zu sehen. Bei den sogenannten "Pneus" bewirken Luftdruckunterschiede die Formgebung und die Stabilisierung ganzer Hallen.In der Rotunde der Pinakothek erzeugen leichte Segel der New Yorker Künstlerin Gisela Stromeyer ein ganz neues Raumgefühl. Sie sind zugleich Auftakt und Schlußpunkt der Ausstellung.

Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Frei Otto

im AudiMax der TU München

am Donnerstag, 09. Juni 2005, 18:00 Uhr - im Rahmen der Frei Otto - Ausstellung


Ein Gang durch die Ausstellung

Für alle, denen es nicht möglich war, die Pinakothek der Moderne aufzusuchen, und für die, die noch einen Blick zurück in die Ausstellung werfen wollen, hier ein kurzes Video zum download [7 Min., 18 MB, *.wmv]
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Die Münchner Olympiabauten

Darstellung von Konstruktion und Tragwerk der Münchner Olympiadächer, am LT von Julian Hildebrand, Rodrigo Uzquiano und Felix Häusler mit dem Formfindungs-Programm EASY erarbeitet.
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Verleihung der Ehrendoktorwürde

Am 25. Mai 2005 erhielt Prof. Dr.-Ing. Frei Otto die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München, die Laudatio hielt Prof. Dr.-Ing. Rainer Barthel.
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