F&E-BERICHT: KRÄMMEL WOHN- & GEWERBEBAU GMBH — ecoleben Penzberg

Die steigende Nachfrage an Wohnraum und der wachsende Sanierungsdruck von Bestandsgebäuden führen zu einem erhöhten Ressourcenbedarf, wie z.B. Baugrund, Material und Energie im Bau- und Immobilienwesen. Höhere Ressourcenbedarfe führen in der Regel zu steigenden Umweltauswirkungen, z.B. in Form von Treibhausgasemissionen. Diese tragen wiederum zu einem verstärkten Klimawandel bei. Das Bau- und Immobilienwesen, das deutschlandweit für rund 14 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, muss deshalb zum Ziel haben die Umweltauswirkungen von Gebäuden so gering wie möglich zu halten und im besten Fall dem Klimawandel entgegenzuwirken. Hierzu braucht es innovative und zukunftsorientierte Lösungsansätze, die in der Praxis realisier- und umsetzbar sind. Mit dem Bauprojekt „ecoleben Penzberg“ der Krämmel GmbH & Co. Bauunternehmung KG. wurden auf einer Gesamtfläche von 7.650 m2 fünf Mehrfamilien- und neun Reihenhäuser mit insgesamt 57 Wohneinheiten, inklusive Tiefgarage, errichtet. Dabei wurden zwei der Mehrfamilienhäuser in Hybridbauweise (Stahlbeton- Schottenbauweise mit vorgestellten Holztafelelementfassaden) errichtet. Alle anderen Gebäude wurden inkl. der Außenwände mit einer massiven Tragstruktur (Stahlbeton Schottenbauweise mit tragenden Innenwänden) errichtet.

Zudem wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen der Technischen Universität München bereits in einem ersten, erfolgreich abgeschlossenen Projekt die Massiv- mit der Hybridbauweise aus bauphysikalischer und ökobilanzieller Sicht miteinander verglichen. Dabei wurden die lebenszyklusbasierten ökologischen und energetischen Vor- und Nachteile der beiden Bauweisen im Vergleich dokumentiert, analysiert und ausgewertet.

Ziel des im Rahmen dieses Berichts beschriebenen Folgeprojekts war das Monitoring thermischer und behaglichkeitsbezogener Parameter während der Nutzung, bzw. dem Bewohnen des Gebäudes. Hierunter versteht man die Erfassung der Komfortbedingungen im Innenraum, des Wärmeübergangs im Bereich der Gebäudehülle und des Heinzenergieverbrauchs. Auch hier wurde, analog zum ersten Forschungsprojekt, sowohl die Massiv- als auch Hybridbauweise untersucht. Die Ergebnisse dienen der Validierung des im vorangegangenen Forschungsprojekt erarbeiteten Energiekonzepts und tragen zur Entwicklung eines integrativen Gesamtkonzepts zur lebenszyklusbasierten ökologischen und energetischen Bewertung der untersuchten Gebäude bei. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse lassen sich unmittelbar auf ähnlich geartete Gebäudetypologien übertragen.

Hrsg: Bayerischer Bauindustrieverband e.V. (BBIV)
Autoren: Michael Vollmer, Hannes Harter, Prof. Dr.-Ing. Werner Lang
ISBN 978-3-948278-11-3
Open Access PDF: hier

Weitere Informationen zur Projektplattdorm Energie + Innovation (ein Kooperationsprojekt des Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V. und der Technischen Universität München) hier