GROSSE OPER – Ein Platz für Alle
Der Max-Joseph-Platz hat seine Lage in der nördlichen Münchner Altstadt am Rande der Fußgängerzone. Die klassizistische Platzanlage wird geprägt von den Bauten der Residenz, dem Nationaltheater und der Bogenhalle des ehemaligen Palais Törring-Jettenbach. Mit der Bayerischen Staatsoper, dem Residenzmuseum und dem Bayerischen Staatsschauspiel beherbergt der Platz drei hochkarätige Kulturinstitutionen. Rund um den Platz findet sich hochwertiger Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie. Auf dem Platz treffen sich somit Bustouristen, Opernbesucher, Radfahrer, Theatergänger, Edelshopper, Inlineskater, Sonnenanbeter, u.v.a.. Nutzungsvielfalt ist an sich ein positives Merkmal eines urbanen Platzes. Am Max-Joseph Platz scheinen die unterschiedlichen Interessen jedoch gegeneinander zu spielen. Vor allem die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer kommen sich trotz der weitläufigen Dimension des Platzes immer wieder in die Quere. Die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern in der sogenannte „Radlfurt“ der Residenzstraße sind ein viel diskutiertes Konfliktfeld. Als Aufenthaltsort scheint der Max-Joseph-Platz nur zu funktionieren, wenn er im Rahmen der jährlichen Open Air Veranstaltung „Oper für alle“ für alle anderen Nutzungen gesperrt ist.
Im Rahmen ihrer Bachelor Abschlussarbeiten sollten Studierende der Landschaftsarchitektur Vorschläge für eine Gestaltung des Platzes erarbeiten. Zunächst galt es, in einer gemeinsamen Analysephase die geschichtliche, architektonische und soziologische Vielschichtigkeit des Platzes zu durchdringen. Im Weiteren sollten Konzepte entwickelt werden, die aus dem Gegeneinander der unterschiedlichen Nutzergruppen ein Miteinander entstehen lassen. Besonderer Wert wurde auf die Lösung der Verkehrsproblematik und den Umgang mit der unter dem Platz liegenden Tiefgarage gelegt. Diese Ideen sollten zu einem räumlichen Entwurf für den Max-Joseph-Platz und die anschließenden Straßenräume ausgearbeitet werden. Möglich war auch die Übersetzung zentraler Elemente des Entwurfes in eine experimentelle Bespielung und die Ausarbeitung als künstlerische Intervention auf dem Platz.
Bachelor‘s Thesis Landschaftsarchitektur, Sommersemester 2014
Betreuung: Prof. Regine Keller, Dipl.-Ing. Felix Metzler, Dipl.-Ing. Felix Lüdicke
Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum