Wendepunkte im Bauen

Von der seriellen zur digitalen Architektur Publikation zur Ausstellung des Architekturmuseums der TU München in der Pinakothek der Moderne

1959 publizierte Konrad Wachsmann (1901–1980) das Buch „Wendepunkt im Bauen“, das zum epochalen Manifest für eine konsequente Industrialisierung des Bauens wurde. Vorfertigung der Bauteile in der Fabrik und Montage auf der Baustelle sollten den herkömmlichen Baubetrieb ablösen.
Wachsmann entwickelte 1944/45 für die US-Luftfahrtindustrie ein Konstruktionssystem für große Hallen und schuf damit die Grundlage zur Fügung standardisierter Elemente für industriell gefertigte, weit gespannte Raumtragwerke. Aber erst seit den 1990er-Jahren erhielten Industrialisierung, Vorfertigung und Systembau mit computergesteuerten Entwurfs- und Fertigungsmethoden und der wirtschaftlichen maschinellen Produktion individuell gestalteter Formen eine neue, zukunftsweisende Bedeutung.
In der vom Architekturmuseum der TU München in Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Tragwerksplanung und Architekturinformatik entwickelten Ausstellung wurden anhand von Modellen, Filmen und Animationen die Schlüsselbeispiele für Wendepunkte im Bauen vorgestellt: vom Münchner Glaspalast, Jean Prouvés Maison Tropicale und Buckminster Fullers Dymaxion House bis hin zu aktuellen Systembauten und digitalen Fertigungsmethoden.

• Aufsätze u.a. zur Geschichte des Systembaus in Deutschland und über Industrialisierung und Digitalisierung des Bauens
• Ausführlicher Katalogteil zu den Projekten (Jean Prouvè | Maison tropicale, Frank O. Gehry | Vitra Design Museum, UNStudio | Mercedes-Benz Museum) 
• Gedanken zeitgenössischer Architekten zu Bedeutung und Wirkung von Wachsmanns „Wendepunkt im Bauen“ 

Winfried Nerdinger (Hg.)
in Zusammenarbeit mit Rainer Barthel, Richard Junge, Roland Krippner und Frank Petzold
Detail, Institut für internationale Architektur-Dokumentation, München 2010
Softcover, 224 Seiten
ISBN 978-3-920034-40-9