Luigi Snozzi wurde 1932 in Mendrisio geboren und absolvierte sein Studium der Architektur an der ETH Zürich. 1958 gründete er in Locarno sein eigenes Büro.
Lange Zeit war Snozzi Gastdozent an der ETH Zürich sowie von 1985 bis 1997 ordentlicher Professor an der École Polytechnique Fédérale (EPFL) in Lausanne. Er galt als herausragender Lehrer, der seinen Studierenden eine persönliche Verantwortung für ihr Fach abverlangte, indem er sie aufforderte, gegebene Werte und Konzepte nicht fraglos zu übernehmen.
Geprägt durch seine Mitarbeit an verschiedenen Planungskollektiven in den frühen 70er Jahren und seine Überzeugung, dass Architektur und Bauen über die Auseinandersetzung immer auch eine politische und soziale Dimension enthält, suchte er stets die Diskussion und brachte seine Haltung zum Ausdruck. Seine Ansatz blieb dabei kein theoretisches Konstrukt: mit inhaltlicher Stringenz trat er für seine architektonischen Entwürfe in eine objektive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Bauvorhaben und in einen Dialog mit dem Ort. Besonders mit seinen funktionalen Betonbauten prägte er maßgeblich vor allem die Schweizer Architekturgeschichte.
Nachrufe für Luigi Snozzi u.a.:
"Standhaft, rebellisch, authentisch" (Neue Züricher Zeitung)
"Landschaft zaubern" (Süddeutsche Zeitung)
"Zerstöre mit Verstand!" (BauNetz)