Zum Tod von Fritz Koenig

Der Bildhauer Fritz Koenig, emeritierter Ordinarius für Plastisches Gestalten der TU München und herausragende Persönlichkeit der Fakultät für Architektur, ist am 22. Februar auf seinem Anwesen in Ganslberg bei Landshut verstorben. Koenig wurde 92 Jahre alt und galt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Nachkriegszeit.

Fritz König © Hubertus Hierl

Der in Würzburg geborene und in Landshut aufgewachsene Fritz Koenig studierte von 1946 bis 1952 an der Kunstakademie in München bei Anton Hiller. 1964 wurde der Bildhauer an die Technische Universität München berufen. Dort leitete er bis zu seiner Emeritierung 1992 den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten, der sich unter seinem Einfluss sowohl mit funktionsgebundenen als auch mit freien bildnerischen Themen befasste.
Schon in frühen Schaffensjahren gelangen dem später weltbekannten Künstler große Erfolge: Koenig nahm an den Biennalen 29 (1958) und 32 (1964) teil, war auf der documenta II (1959) und III (1964) in Kassel vertreten, und erhielt internationale Aufträge, denen Ehrungen und Preise folgten. Als Frontsoldat im zweiten Weltkrieg und als Zeitzeuge von Konzentrationslagern und Attentaten wie das der Olympiade in München wurde Koenig mit der Errichtung verschiedener Mahnmale und Gedenkstätten beauftragt. Sein Schaffen spiegelte vor allem das zerrüttete Kunstverständnis des Nachkriegszeit wider und fungierte am zeitgemäßen Übergang zwischen Abstraktion und Figur. Weltweite Anerkennung erntete Koenig mit der fast acht Meter hohen „Großen Kugelkaryatide“, die Anfang der 1970er-Jahre vor dem World Trade Center in New York aufgestellt wurde. Die Skulptur überstand die Terroranschläge vom 11. September 2001, wurde aber stark beschädigt. Heute ist sie ein Mahnmahl im Battery Park. Von Koenig stammt auch das Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland im Konzentrationslager Mauthausen oder das Denkmal für die Opfer des Olympiaattentats in München. Koenigs Skulpturen werden in der ganzen Welt öffentlich aufgestellt oder sind in Museen und Privatsammlungen vertreten. Ein großer Teil seines Werks befindet sich seit 1998 als Stiftung des Künstlers in dem nach seinen Vorstellungen gebauten Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut.
In der Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst äußert sich Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle zum Tod des Bildhauers: „Mit Fritz Koenig geht ein wahrhaft großer Künstler. […] Für sein bedeutendes Schaffen hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Mit seinen Werken wird Koenig weltweit in Erinnerung bleiben.“