Otto Meitinger wurde am 8. Mai 1927 in München als Sohn des Münchner Stadtbaurats Karl Meitinger geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1945-49 Architektur an der damaligen Technischen Hochschule München.
1953 übernahm Meitinger die Leitung des Wiederaufbaus der Münchner Residenz, mit unter anderem Cuvilliés-Theater, Hofkapelle, Schatzkammer und Reiche Zimmer. Die Münchner Residenz galt damals als beispielgebend für den Wiederaufbau kriegszerstörter Baudenkmäler in Europa. Von 1963 bis 1976 verantwortete er als Leiter der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft über 60 große Institutsneubauten im In- und Ausland. Schließlich war er auch für die herausragenden Umbauprojekte Palazzo Zuccari in Rom, Schloss Laxenburg bei Wien und Schloss Ringberg am Tegernsee verantwortlich. Nebenbei verfasste er bei Prof. Josef Wiedemann eine Doktorarbeit über die "Neuveste", den mittelalterlichen Vorläufer der Münchener Residenz, und promovierte 1970 an der TUM.
1976 wurde Meitinger auf den Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege der TUM berufen. Die Einrichtung des Aufbaustudiums Denkmalpflege geht auf seine Initiative zurück. Drei Jahre war er Dekan der Fakultät für Architektur. Von 1987 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 war Meitinger als Nachfolger von Wolfgang Wild Präsident der TUM. Kennzeichnend für seine Amtszeit ist eine große Zahl von Neuberufungen als Folge eines weitreichenden Generationenwechsels im Professorenkollegium. Aber auch das mit großen Baumaßnahmen verbundene Ausbaukonzept der Hochschule geht auf ihn zurück: Nachdem die bayerische Staatsregierung das Areal der ehemaligen "Türkenkaserne" in der Maxvorstadt der Kunstmeile zuzuschlagen plante, erkannte Meitinger rasch die Chance, den dort geplanten Neubau der Fakultät für Maschinenwesen nach Garching zu setzen. Damit erhielt die zwei Jahrzehnte stagnierende Ausbaupolitik des Garchinger Campus einen neuen, entscheidenden Impuls.
TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann und Meitingers Amtsnachfolger gratuliert dem Jubilar wie folgt: "Als Präsident haben Sie unserer Alma Mater zu großer öffentlicher Sichtbarkeit und Sympathie verholfen. Ihr Einsatz für die Überwindung der 20-jährigen Entwicklungslücke des Campus Garching hat die Weichen für die Zukunft ebenso gestellt wie die Hartnäckigkeit, mit der Sie die Verlängerung der U6 politisch verfolgt haben. Sie waren ein Glücksfall an der Spitze unserer Universität."
Meitinger ist Mitglied in zahlreichen Fachgremien und hat viele Auszeichnungen erhalten, darunter: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst, Bayerischer Verdienstorden, Großes Bundesverdienstkreuz, Commandeurkreuz des Étoile noir der französischen Ehrenlegion, Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens. Er ist Ehrendoktor der Technischen Universität Temeschburg (Rumänien). Die Landeshauptstadt München verlieh ihm die Goldene Ehrenmünze und ernannte ihn 2005 zum Ehrenbürger.
(Aus dem offiziellen Pressetext der TU München.)