Die KOOPERATIVE GROSSSTADT eG erwirbt in der Messestadt München Riem ein Grundstück, das dem genossenschaftlichen Wohnungsbau gewidmet ist, und lobt einen europaweit offenen Architektenwettbewerb als Realisierungswettbewerb aus. Es wird die Frage gestellt nach dem Verhältnis des Hauses zum umgebenden städtischen Raum - konkret die Frage, welche Stadtvorstellung das Projekt zum Ausdruck bringt? Welche Konsequenzen hat dies für das Erdgeschoss und die Erschließung? Wie manifestiert sich die Stadtvorstellung im architektonischen Ausdruck? Wie wird der private Aussenraum der Wohnungen ausgebildet? Die zweite Frage betrifft die konkrete Vorstellung des Wohnens – wie verlaufen die Grenzen zwischen Privatem und Gemeinschaftlichem? Was ist die spezifische Atmosphäre des Wohnens? Wie wird dem Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten in einem gemeinschaftlich orientierten Wohnhaus Rechnung getragen? Wie ist es möglich, dass der Wohnraum der Bewohner zunimmt und schrumpft? Wie wird dieses „atmende Haus“ geschaffen: strukturell, räumlich, organisatorisch?
Gesucht werden Lösungen, die eine robuste Struktur mit dem Anspruch auf Aneignungsmöglichkeiten durch die Bewohner verbinden. Mithilfe einer selbstbewussten architektonischen Lösung soll dem komplexen Programm des Hauses eine eigene Identität gegeben werden:
„Ziel des Wettbewerbes ist es, wirtschaftlich realisierbare Planungen für das Projekt SAN RIEMO zu erhalten, denen im Sinne eines forschenden Entwerfens die beschriebenen Ansprüche und Szenarien als Ausgangspunkte für eine Untersuchung eines Wohn- und Stadthauses dienen. Dieses soll im Stande sein, auch widersprüchliche Aspekte und Randbedingungen in einem einzigen Haus zu vereinen. Die Auslobung versteht sich in diesem Sinne als Formulierung von Hypothesen für ein solches Haus. Forschen beinhaltet dabei nicht nur die Suche nach dem Experiment, sondern vielmehr auch die mögliche Neuinterpretation von Konventionen im Wohnungsbau. Die Gewichtung und Prioritätensetzung unterliegt der Freiheit des Forschenden. Die KOOGRO erhofft sich durch die Auslobung eines offenen Architektenwettbewerbs, dass Einreichungen erfolgen, die sich nicht rein auf die Umsetzung des beschriebenen Raumprogrammes beschränken, sondern ganzheitliche Konzepte zu den beschriebenen oder sogar zu weitergehenden, neuen Wohnvorstellungen vorschlagen - also eine kritische Hinterfragung des Programms selbst vornehmen. Die KOOGRO geht davon aus, dass jeder Vorschlag baulich im Rahmen der geltenden Gesetze und Regelwerke mit einem begrenzten Budget zusammen mit der bestehenden Bewohnergruppe umgesetzt werden kann.“
(Auszug aus der Auslobung: A.9 Forschendes Bauprojekt)
Termine:
Download der Auslobung 07.04.2017, ab 09.00 Uhr
Rückfragen und Ende Anmeldung 21.04.2017, bis 18.00 Uhr
Antworten 28.04.2017, bis 18.00 Uhr
Abgabe Pläne 07.06.2017, bis 12.00 Uhr
1. Jurysitzung 22.06.2017
2. Jurysitzung 14.07.2017
Ausstellung der Arbeiten 28.07.2017
Beauftragung ab 07.08.2017
Jury: Christian Inderbitzin, Prof. Anne-Julchen Bernhardt, Jan de Vylder, Prof. Martin Steinmann, Prof. Christoph Hochhäusler, Markus Sowa, Reem Almannai