Wettbewerb Hotel shabbyshabby

Die Studenten Heinrich Altenmüller (Aachen), Janine Ganserich (TUM), Mathias Komesker (Wien) wurden mit ihrem Beitrag "Under my Umbrella" in die nächste Runde des vom Raumlabor Berlin ausgelobten Wettbewerbs eingeladen. Die Aufgabe bestand darin ein Hotelzimmer mit Atmosphäre und "individuellem Komfort" zu schaffen.

"Under my Umbrella" von den Studenten Altenmüller, Ganserich, Komesker  lautet der Titel eines neukonzipierten Hotelzimmers, sie setzten sich mit folgenden Fragen auseinander: Hast Du Dich jemals gefragt, warum Hotelzimmer so selten die Orte sind, die man sich wünscht, an denen man gerne einschläft oder aufwacht? Kann es denn so schwer sein, ein Zimmer zu gestalten, in dem man wirklich gerne eine Nacht schlafen möchte? Raumlabor Berlin und Arte creative lädt die 20 ausgewählten Entwürfe im Mai 2014 ein, das Hotelzimmer ihrer Träume zu verwirklichen. Eine internationale Jury entscheidet über die Entwürfe. Die zwei Entwürfe, die im Netz die meisten Stimmer erhalten, werden ebenfalls realisiert. Hier abstimmen: Hotel shabbyshabby

Das Projekt

Ein regnerischer Tag in Mannheim: Die Menschen flüchteten sich in Geschäfte, Bars oder sogar in einen schlechten Film, um den sinnflutartigen Sturzbächen zu entgehen. Als schon keiner mehr daran geglaubt hatte, bricht doch endlich die Sonne durch und die Straßen trocknen schnell. Alle wollen noch die letzten Strahlen des Tages genießen und liefen los, auf die Straßen, in die Parks. Einige vergaßen sogar ihren Kaffee zu bezahlen und viele, dass sie doch einen Regenschirm hatten, als sie eingetreten sind. So standen 100te der Schirme da, stummer Beweis dafür, dass immer wieder die Sonne aufgeht und auf Dunkelheit Licht folgt. Diese treuen Begleiter verdienten es nicht, nun ein sinnloses Dasein im Schirmständer zu fristen. Sie wollen auf sich aufmerksam machen, wieder gebraucht werden. Und so geschah es, dass sie sich versammelten. Aus allen Winkeln Mannheims kamen sie, aus Hoteleingangshallen, staubigen Rockerbars, Hörsälen und Zugabteilen... Sie scharten sich um eine Laterne, bilden einen Blumenstrauß aus bunten Schirmen und fühlen sich wieder nützlich. Denn für die Zeit des Theaterfestivals sind sie nicht nur Regenschutz, sondern geben Menschen ein wohliges zu Hause. Unter ihrem schützenden Dom schliefen Liebespaare und genossen den romantischen Sternenhimmel. Es kamen solche, die als Kinder nie in ihren selbstgebauten Buden übernachten durften. Eine sogar wollte schon immer die Arie der Königin der Nacht schmettern, hat jedoch immer nach dem richtigen Ambiente gesucht und es unter ihnen gefunden. Und noch andere brauchten einfach eine gemütliche Höhle für einen Tag und eine Nacht. Als das Selbstbewusstsein der Schirme wieder gestärkt war, dachten sie, dass sie so gerne noch viel mehr Menschen glücklich machen wollen. Und so wurde am letzten Tag des Festivals eine Feier veranstaltet. Jeder der kam, nahm sich am Ende des Abends einen Schirm mit. Manch ein Schirm fand sogar seinen alten Besitzer wieder. Es wurde gefeiert bis in die Morgenstunden und selbst der Nieselregen konnte keinem etwas anhaben...

Wir möchten unser Hotelzimmer gerne im Park der Neckarpromenaden bauen. Die Ausblicke aus der Kuppel sind auf die beruhigend repetitive Fassade der Hochhäuser und auf den Sternenhimmel, auf den sie deutet, gerichtet. Theoretisch möglich wäre auch jeder andere Ort, obligatorisch ist jedoch ein festes vertikales Element (Straßenlaterne, Schild etc.) das den Hochpunkt der Kuppel bildet. Der Innen- und Außenraum sind durch Schirme voneinander getrennt. Zwei bewegliche Schirme bilden den Eingang und sich verschließbar. Wertsachen können unter dem Bett eingeschlossen werden. Im Außenraum gibt es eine kleine Terrasse, auf der die Bewohner mit den Bewohnern des Forums und Interessierten in Kontakt treten können. Innerhalb der Kuppel sind sie ungestört und können sich aufeinander konzentrieren. Die Schirme werden übereinander geschuppt und von einem Hochpunkt, den die Laterne im Zentrum bildet, zum Boden geführt. Untereinander werden sie mit Kabelbindern befestigt. Die Stiele zeigen nach Innen und dienen Dort als Befestigung für die Lichterkette. So entsteht eine Himmelskuppel mit Sternenlicht. Außerdem werden die Stiele nach innen abgespannt, um ein Wegfliegen zu verhindern. Auf dem Boden werden Paletten ausgelegt, auf die nach Möglichkeit alte Teppiche gelegt werden. Das Bett schwebt am Kopfende, sodass dort der Wolkeneffekt, ausgelöst durch die im Bettkasten befindliche Nebelmaschine, am Stärksten ist.