Im Fokus des Forschungsteams, so lässt sich im Artikel „Wandkunst“ nachlesen, stand die Frage nach dem ökonomischen und ökologischen Verhältnis zwischen industrieller Herstellung und Nachhaltigkeit bzw. den Potenzialen individueller und innovativer Materiallösungen des Baustoffs Beton. Neuartige Betonfertigteile und die Verbesserung herkömmlicher Betonkonstruktionen waren dabei die formulierten Ziele des Forschungsprojekts des Lehrstuhls. Untersuchungsschwerpunkte bildeten die Zusammensetzung des Betons, die Bewehrung und der konstruktive Aufbau der Wände.
Zum Forschungsprojekt gab es außerdem ein begleitendes Semesterthema für Masterstudierende am Lehrstuhl Baukonstruktion und Baustoffkunde: die Teilnehmer des Entwurfsseminars „Neue Werkstoffe“, geleitet von Marlen Böhme und Matthias Pätzold, beide bis 2017 wissenschaftliche Mitarbeiter bei Prof. Musso, erhielten die Aufgabe für die entstandenen Fertigteile Oberflächen zu entwickeln, die die Möglichkeiten individueller Gestaltung des Bauteils untersuchen sollten. Mit Unterstützung aus der Industrie fanden die Forschungsergebnisse eine praktische Anwendung: nachdem die Studierenden vor Ort bei zwei der größten Betonfertigteil-Hersteller mit einer eigenen Matrizenherstellung experimentierten, entstanden 14 Projekte bzw. Fassaden-Werkstücke, die im Rahmen des Entwurfsseminars exemplarisch für die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des Baustoffs standen und im Anschluss an das Seminar auf einer Ausstellung im Bauzentrum München gezeigt wurden.
Einen weiteren Ausblick auf den Baustoff Beton stellt die Vortragsreihe „Neue Werkstoffe: Additive Manufacturing“ dar, die derzeit vom Lehrstuhl für Baukonstruktion und Baustoffkunde veranstaltet wird. Im Rahmen der Reihe werden Gäste wie Prof. Fabio Gramazio von GramazioKohler Architekten aus der Schweiz und weitere Referenten aus Architektur, Bauingenieurwesen und der Industrie in sechs Vorträgen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.