Luigi Snozzi war lange Zeit Gastdozent an der ETH Zürich und von 1985 bis 1997 ordentlicher Professor an der École Polytechnique Fédérale (EPFL) in Lausanne. Er gilt als herausragender Lehrer, der seinen Studierenden eine persönliche Verantwortung für ihr Fach abverlangt, indem er sie auffordert, gegebene Werte und Konzepte nicht fraglos zu übernehmen.
Der Einfluss Luigi Snozzis auf die jüngere Architektengeneration ist nicht hoch genug einzuschätzen. Geprägt durch die Mitarbeit an verschiedenen Planungskollektiven der frühen 1970er Jahre und die sichere Überzeugung, dass Architektur und Bauen über die Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Vorstellungen und Erwartungen immer auch eine politische Dimension enthält, hat er stets die Diskussion gesucht und seine Haltung – unter anderem in Aphorismen – zum Ausdruck gebracht.
Bei aller Klarheit übersetzt Snozzi seine Entwurfsmethode aber in kein fixes Theoriegebäude. Denn seine streng inhaltliche Stringenz bedingt eine objektive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Bauvorhaben: Nicht selten bürstet Snozzi mit seinen Beiträgen ursprüngliche Planungen gegen den Strich und schafft damit erst den Rahmen für neue Denk- und Handlungsräume.
„Wie kein anderer hat er es immer verstanden, die architektonische Gestalt aus einer gesellschaftlichen Verpflichtung zu schöpfen. Sein hohes ethisches Bewusstsein hat seinem Werk über eine Zeit von 50 Jahren ganz außergewöhnliche Konsequenz verliehen. Die heutige Identität der Schweizer Architektur ist maßgeblich von seinem Wirken als Lehrer und als praktizierender Architekt geprägt.“ (Roger Diener)
„Luigi Snozzi verkörpert das Ethos des Architekten; er hat es stets unbeirrbar gelebt; es bestimmt sein Werk und führte zu einer äußerst fruchtbaren Lehrtätigkeit, weil bei ihm jeder einzelne Akt – ganz nach Vitruv – der Erklärung und der weiterführenden Erläuterung dient. Was anderswo zu aufgesetzten und abgehobenen, der Propaganda und Selbstdarstellung zugeführten Theorien führte, ist bei ihm aufs Innigste mit dem Tun verknüpft, ist gelebt und bezieht daraus die ganze Überzeugungskraft.“ (Werner Oechslin)
Vernissage und Buchpräsentation
Luigi Snozzi – 25 Aphorismen zur Architektur
12.12.2013, 18:30h
Architekturgalerie München | Türkenstraße 30, 80333 München
www.architekturgalerie-muenchen.de
Reden
Nicola Borgmann, Prof. Maximilian Rimmel, Prof. Dr. sc. h.c. Luigi Snozzi
Buchpräsentation
Luigi Snozzi, 25 Aphorismen zur Architektur
Basel: Schwabe Verlag 2013
Ausstellung Exhibition
13.12.2013-14.01.2014
Verleihung Ehrendoktorwürde
12.12.2013, 20:00h
Ernst von Siemens-Auditorium in der Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40, 80333 München
www.architekturmuseum.de
Begrüßung
Prof. Dr. phil. Andres Lepik
Direktor Architekturmuseum der TUM
Einführung
Prof. Sophie Wolfrum
Dekanin der Fakultät für Architektur
Laudatio
Prof. em. Dr. Werner Oechslin
Stiftung Bibliothek Werner Oechslin
Verleihung
Prof. Regine Keller
Vize-Präsidentin der TUM
Rede
Prof. Dr. sc. h.c. Luigi Snozzi