Naturkatastrophen weltweit, Klimawandel und kriegerische Auseinandersetzungen lassen den Begriff „Shelter“ als Synonym für Schutzhütte, Zufluchtsort oder Obdach an Brisanz gewinnen. Gleichzeitig wächst die Erdbevölkerung dramatisch an – nachhaltig günstigen und angemessenen Wohnraum zu schaffen, gehört somit international zu den größten Herausforderungen unserer Zeit.
Können traditionelle Bauweisen, die weltweit immer mehr zurückgedrängt werden, dazu Anregungen geben? Oder die ebenso spontanen wie kreativen Lösungen, welche die Häuser und Hütten sogenannter Slums oft zeigen? Schließlich zeichnen sich beide Ansätze meist durch einen ressourcenschonenden Umgang mit den vorhandenen, oftmals natürlichen Materialien sowie ein ausgeklügeltes Recycling aus. Darüber hinaus gehen vernakuläre Architekturen – die aus dem Material ihrer nächsten Umgebung bestehen – meist eine erstaunliche Symbiose mit der umgebenden Landschaft ein. Auch dieser Aspekt ist im Hinblick auf zunehmend zersiedelte Landschaften und ebenso banale wie ausufernde Vorstädte durchaus von Interesse.
Mit beiden Themen – Shelter und Vernacular – setzen sich Markus Heinsdorff und Christian Schittich auf ihren Reisen in unterschiedlichste Kulturen mithilfe der Fotografie schon seit Jahrzehnten auseinander. Ihr gemeinsames Interesse – bei durchaus unterschiedlicher Betrachtungsweise – führt sie nun in der gleichnamigen Ausstellung zusammen. Anhand verschiedener, überwiegend in Bezug auf die verwendeten Baustoffe gegliederter Kategorien, beleuchten sie das Thema „Einfach Bauen“ aus zwei unterschiedlichen, sich ergänzenden Perspektiven, der des Künstlers und der des Architekten.
Die Vernissage ist am Mittwoch 20.06.2018 um 19 Uhr. Führungen finden am 22.06.2018 um 16 und 17 Uhr statt.
Ort der Ausstellung: low cost lab/ TUM Baustoffsammlung (Theresienstrasse 90)