In der Septemberausgabe des Magazins „Baumeister“ erklärt Professor Thomas Auer vom Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen sein Verständnis von Nachhaltigkeit: Moderne Technologien erlauben es uns, Glashäuser in der Wüste auf winterliche Temperaturen zu kühlen, doch zweifelt Prof. Auer die Sinnhaftigkeit dieser Hightech Architekturen an. Statt Gebäude zu entwerfen, deren Technikräume an Cockpits erinnern, wünscht er sich architektonische Lösungen, die natürliche Phänomene nutzen und nicht gegen das Klima arbeiten. Viele nachhaltige Ansätze erfordern in seinen Augen lediglich den Einsatz von gesundem Menschenverstand.
Um robuste Architektur geht es auch im Beitrag „Caution – Hot! Hotter and Denser, the Anthropocene“ für die Ausstellung „urbanable – stadthaltig“.
„Caution – Hot!“ adressiert die Problematik der steigenden Temperaturen bei zunehmender Dichte in deutschen Städten. Das Team um Thomas Auer und Stefano Boeri möchte mit ihrem Ausstellungsbeitrag Denkanstöße für eine klimagerechte Architektur im urbanen Kontext geben und aufzeigen, wie die Materialität und die Morphologie von Städten zum Wohlbefinden ihrer Bewohner beitragen können. Zusammen mit Bilge Kobas (TUM), Daniele Santucci (TUM), Ata Chokhachian (TUM) und Prof. Alessandro Melis (University of Portsmouth) erklären Auer und Boeri warum Hitzewellen in deutschen Städten besonders gefährlich sind und was wir von mediterranen Altstädten lernen können.
Neben Prof. Thomas Auer und seinem Team sind u.a. auch Prof. Regine Keller vom Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlicher Raum, Prof. Florian Nagler vom Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren sowie Hon.-Prof. Christiane Thalgott an der Ausstellung in Berlin mit Beiträgen beteiligt.
Das Interview von Anja Koller mit Prof. Auer ist in der September 2020 Ausgabe des Magazins Baumeister veröffentlicht.