Realisierungswettbewerb „San Riemo“

Die junge Münchner Baugenossenschaft KOOPERATIVE GROSSSTADT eG lobte den europaweit offenen Realisierungswettbewerb „San Riemo“ für ein genossenschaftliches Wohnprojekt in der Messestadt Riem aus. Vergangenen Monat wurde die ARGE Tim Schäfer und Pablo Donet Garcia und Tanja Reimer als Gewinner gewählt. Den dritten Preis erlangten die ehemaligen Gastprofessoren Oliver Lütjens und Thomas Padmanabhan. Darüber hinaus wurden die Büros vier (ehemaliger) wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Architektur jeweils mit Anerkennungen ausgezeichnet oder kamen in die Engere Wahl.

Entwürfe für „San Riemo“ von SCHULZE SCHULZE BERGER Architekten (links), von Ludwig Zitzelsberger und Simon Banakar (rechts oben) und vom Buero Kofink Schels (rechts unten).

Der Entwurf der ARGE FAM Architekten: Florian Hartinger, Aaron Koch, Minh Vu Tran-Huu und Buero Kofink Schels wurde mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Gründer des Architekturbüros Buero Kofink Schels sind Sebastian Kofink, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren, und Alumni Simon Jüttner. Ihr Entwurf wurde von der Wettbewerbsjury u.a. für die selbstbewusste Positionierung auf dem Bebauungsplatz, die Flexibilität der Wohngeschosse und für den Bezug zum Stadtraum durch ein halb-öffentlich genutztes Erdgeschoss mit großen Verglasungen gelobt.

Eine weitere Anerkennung erhielt das Büro Fthenakis Ropee Architektenkooperative, das 2008 aus einer projektbezogenen Zusammenarbeit zwischen Alexander Fthenakis und dem Architekturbüro Ropee von Rolf Berninger und Susann Weiland hervorging. Alexander Fthenakis ist ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege der TU München. Der Wettbewerbsentwurf für „San Riemo“ wird als kompakt, präsent, selbstbewusst und zugleich angemessen beschrieben. Weiter wird in der Jurybeurteilung die besondere Fassadenkomposition und die Tragstruktur betont.

In die Engere Wahl des Realisierungswettbewerbs kam der Entwurf von SCHULZE SCHULZE BERGER Architekten. Das Architekturbüro von Andreas Wolf Schulze, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Entwerfen, Umbau und Denkmalpflege tätig ist, verfasste ihren Entwurf in Zusammenarbeit mit Stefan Immhof, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Städtische Architektur. In der Jurybeurteilung wird die selbstbewusste und starke Komposition gelobt, die sowohl durch die Verbindung zweier unterschiedlicher Trakte, als auch durch die Verknüpfung von gleichermaßen starren und vielfältigen Raumstrukturen entsteht.

Ebenso kam Ludwig Zitzelsberger, Korrekturassistent am Lehrstuhl für Städtische Architektur, zusammen mit Simon Banakar in die Engere Wahl. Ihren Entwurf beurteilte die Jury als Quartiers-Akzent, zurückzuführen auf den sieben- bzw. sechsgeschossigen Kopf des Hauses. 

Alle Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs mitsamt Präsentationsplänen und Jurybewertungen sind auf der Website der KOOPERATIVE GROSSSTADT zu finden.
Die junge Baugenossenschaft wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, Alternativen zum Rendite getriebenen Münchner Wohnungsbau zu schaffen und bezahlbaren Wohnraum sowie auch architektonisch herausragende Häuser zu realisieren. Gründungsmitglieder der Genossenschaft sind u. a. die (ehemaligen) wissenschaftlichen Assistenten Reem Almannai, Florian Fischer, Markus Sowa und Christian Hadaller von der Fakultät für Architektur der TU München.

 

Zum Bauvorhaben „San Riemo“ der KOOPERATIVE GROSSSTADT ist auch in der aktuellen September-Ausgabe von MAP – München Architekturprogramm ein Gespräch mit Christian Hadaller, Gründungsmitglied und Vorstand der Genossenschaft, zu lesen.