„Projekt ohne Form“

In der digitalen Mittagsreihe „Impulse“ ist am Mittwoch, den 05.05.2021 Dr. Holger Schurk zu Gast.

Die Publikation „Projekt ohne Form. OMA, Rem Koolhaas und das Laboratorium von 1989 “ von Holger Schurk erschien im Dezember 2020 bei Spector Books.


Holger Schurks jüngst erschienenes Buch „Projekt ohne Form“ untersucht eine entscheidende Phase in der Bürobiographie von OMA / Rem Koolhaas, in der ein Team aus Architekt*innen und Ingenieur*innen gleichzeitig an drei wichtigen Wettbewerbsprojekten arbeitete – der Très Grande Bibliothèque (TGB) in Paris, dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe und dem Terminal Zeebrügge. Wie in einem interdisziplinären Laboratorium wurden entwerferische Lösungen entwickelt, die von einer Art bedingungslosen Suche nach der architektonischen Antwort für ein spezifisches Programm geprägt sind und keinerlei formale Vorabfestlegungen zuliessen noch auf vertraute formale oder architektonische Lösungen rekurrierten und sich im gleichen Maße von Postulaten der Postmoderne wie der einer sachlichen Moderne distanzierten. Auf Ebene der typologischen Untersuchung erfinden die Entwürfe gleichsam das Rad aus dem Geiste der damaligen Bedingungen neu.

Holger Schurk studierte Architektur an der Universität Stuttgart und während eines Austauschjahres in Paris. Er arbeitete anschliessend in verschiedenen Architekturbüros in Stuttgart, Rotterdam und Amsterdam und als selbständiger Architekt in Zürich. Seit 2008 lehrt und forscht er als Dozent am Institut Urban Landscape der ZHAW in Winterthur. Im Jahr 2018 promovierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien mit einer Untersuchung zu Entwurfsprozessen des Office for Metropolitan Architecture (OMA) der 1980er-Jahre. Sein Buch mit dem Titel „Projekt ohne Form. OMA, Rem Koolhaas und das Laboratorium von 1989 “ erschien im Dezember 2020 bei Spector Books.

Holger Schurks Gastbeitrag an der Vertretungsprofessur von Reem Almannai und Florian Fischer dient neben einem allgemeinen Diskurs über architektonische Entwurfsmethoden auch der thematischen Vorbereitung auf die erste kleine szenische Performance „Gegen die Form“: Wie in einem Gerichtsprozess wird die Form auf die Anklagebank gesetzt und ihr in Analogie zu einem seriösen rechtsstaatlichen Verfahren alle erdenklichen Möglichkeiten der Verteidigung und Selbstverteidigung zu Teil werden. 

WEITERE TERMINE:

Impulse
Ursula von Minckwitz, 19.05.2021
M.L. über Entscheidungsfindung, 26.05.2021
Wolfgang Wopperer-Beholz, 02.06.2021

Prozesse
Prozess 1 „Gegen die Form“, 18.05.2021, 9-13 Uhr
Prozess 2 „Gegen den Mangel“, 08.06.2021, 9-13 Uhr
Prozess 3 „Gegen den Autorität“, 13.07.2021, 9-13 Uhr