Die aktuelle Covid-19 Pandemie beeinflusst unseren städtischen Alltag mit teilweise drastischen Änderungen. Nicht nur der berufliche Alltag und der Ort des Arbeitsplatzes haben sich für viele Menschen durch Homeoffice oder Kurzarbeit gewandelt. Auch das soziale Leben und die Bewegungsgewohnheiten der Menschen in der Stadt haben sich durch die Kontaktbeschränkungen und das Herunterfahren vieler Infrastrukturen und Freizeitbereiche verändert. Der Arbeitsalltag, die Fortbewegung und das Sozialleben in der Stadt besitzen eine enge Bindung zum urbanen Raum. Demnach hinterlässt die Pandemie auch Spuren in der gebauten Umwelt und in den gewohnten Strukturen der Stadt.
Im Bachelorseminar "Pandemic Realities" am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design setzten sich TUM Studierende des dritten Semesters mit der momentanen Krise, den historischen Paradigmen und diversen Modellen des pandemischen Urbanismus auseinander. Anhand literarischer Analysen historischer Beispiele beschäftigt sich das Seminar mit den räumlichen Praktiken der Seuchenkontrolle und den geopolitischen Auswirkungen von Pandemien.
Um die heutigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den urbanen Raum und das städtische Leben zu dokumentieren, entsteht zeitgleich ein fotografischer Blog. Die Studierenden setzten sich darin mit verschiedensten pandemischen Alltagsthemen, wie zum Beispiel den Auswirkungen der AHA-Formel oder dem Wandel von sozialen Gewohnheiten und Verhalten im städtischen Raum auseinander. Neben der fotografischen Dokumentation des Alltages hinterleuchtet ein Glossar die neuen und wiedergekehrten pandemischen Begrifflichkeiten.
Die entstehenden Blog- und Glossareinträge können unter pandemicrealities eingesehen werden. Die dazugehörige und frei zugängliche Vortragsreihe Pandemic Realities & ... diskutiert zusätzlich die pandemischen Dimensionen in der Kunst und Architektur.