Die Ausstellung ist in mehrere Abschnitte gegliedert, von denen sich eine den Büromaterialien widmet. In einem weiteren Kapitel werden die Tätigkeiten im Büro ins Zentrum gestellt: Erfassen, Registrieren, Verwalten und Ordnen. Hier zeigt die Ausstellung klassische Positionen der konkreten Kunst wie auch Arbeiten von Künstlern, die etwa mit erstaunlicher Akribie und Ausdauer monotone Wiederholungen von Strichen ausführen oder die winzigen Kästchen aus Millimeterpapier herauslösen.
Rund 30 Künstler legen mit weit über 100 Arbeiten ihren Blick auf das Büro frei – von einem Post-it-Kunstwerk im kleinsten Format bis hin zu einer großflächigen Wandarbeit aus Utensilien des Schreibtischs.
Die Künstler aus dem Umfeld der konkreten und konzeptuellen Kunst interessieren sich für das Büro als Sinnbild für Regulierung, Ordnung, Verwaltung und Bürokratie, wie auch für Herrschaft und Machtausübung. Hier werden verwaltungstechnische Regeln definiert, festgehalten, umgesetzt. Bürokratische Aufgaben sind durch eine rigorose Regelbefolgung gekennzeichnet, wie sie sonst nur mathematische Operationen und religiöse Rituale kennen – und sind deswegen für konkrete Künstler so spannend.
Die große Wandarbeit von Prof. Tina Haase (Lehrstuhl für Bildende Kunst) bildet eine Assemblage aus Artikeln des Büroalltags. Den Ausstellungsbesuchern werden Gegenstände an der Wand begegnen, die sie sonst nur singulär von ihrem Schreibtisch kennen. Tina Haase verwendet diese dabei in einer solchen Ansammlung und Verbindung, dass sich eine ganz eigene Büro-Ästhetik ergibt.
Vernissage
01.04.2017, ab 18.30h
Ausstellung
02.04.-10.09.2017
Wo
Museum für Konkrete Kunst
Tränktorstraße 6–8
85049 Ingolstadt