Neuerscheinung „Inkarnat und Signifikanz“

Die umfangreichen Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojekts „Inkarnat und Signifikanz – Das menschliche Abbild in der Tafelmalerei von 200 bis 1250 im Mittelmeerraum“ (ISIMAT), für das der Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft der TU München die Verbundkoordination leitete, werden nun auf über 650 Seiten der gleichnamigen Publikation präsentiert.

Abbildung auf Publikationscover „Inkarnat und Signifikanz“ © Verbundforschungsvorhaben ISIMAT

Das Tafelbild prägt bis heute unser Verständnis von Malerei, wobei die Darstellung des Menschen zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört. Die technischen Voraussetzungen, Bedingungen und Parameter der Entstehung des Tafelbildes und seiner weiteren Entwicklung sind Gegenstand dieser Disziplinen wie Epochen übergreifenden Forschungsvorhabens.
Das bisherige Bild der Entwicklungsgeschichte der Tafelmalerei soll durch die Untersuchung repräsentativer Beispiele aus Antike, Früh- und Hochmittelalter in deutschen Museen, aus den Kirchen von Rom und Florenz sowie im Katharinenkloster auf dem Sinai überprüft werden. Dabei steht die Darstellung des Inkarnates im Mittelpunkt: Welche Technik wählte man wann, um welche Wirkung zu erzielen? Wie wurde dabei das aus der Antike tradierte Wissen verarbeitet? Gibt es eine Kohärenz zwischen Technik und Funktion oder Bestimmungsort des Bildes? Wie spiegeln sich gesellschaftlicher Wandel und ideologische Neuorientierung darin?

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen und Fragestellungen werden nun durch die wissenschaftliche Publikation „Inkarnat und Signifikanz“ zusammengefasst.
Außerdem wird die Publikation durch eine umfangreiche Bilddatenbank als virtuelle Ausstellung bei Google Arts & Culture vorgestellt.

Neben dem Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft der Fakultät für Architektur sind das Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Forschungsstelle Realienkunde München), das Doerner Institut und das Opificio delle Pietre Dure (OPD - Florenz) Verbundpartner des Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach der Richtlinie „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ gefördert wird.