„Mehr als Fassade“

Über die aktuellen Forschungsprojekte von Moritz Mungenast und Philipp Molter, Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudehülle, aus dem Bereich Fassadengestaltung berichtete vergangene Woche die Süddeutsche Zeitung.

© Andreas Heddergott/ TUM

Während viele Außenwände häufig mit einer hohen Technisierung einhergehen, versuchen die beiden Architekten Dämmung, Belüftung und Verblendung ohne Sensoren, Motoren und Steuerungen zu ermöglichen. „All diese Funktionen sind in unser Bauteil integriert. Möglich macht das dessen besondere Geometrie.“, sagt Mungenast im Artikel der SZ.

Das Projekt von Moritz Mungenast, FLUID MORPHOLOGY, ist das weltweit erste transluzente und multifunktionale Fassadenelement ist, welches in einem Fertigungsschritt komplett 3d-gedruckt wird. Es zeigt im Bausektor bzw. der Gebäudehülle die vorhandenen Potenziale des 3D-Drucks und hiermit die Schließung der digitalen Kette, vom digitalen Entwerfen über die digitale Planung bis hin zur digitalen Fertigung.

Die autoreaktive Fassade von Philipp Molter funktioniert dagegen wie die menschliche Haut. FLEXCOVER ist ein Belüftungssystem für doppeltverglaste Fassaden, mit dem sich der Energieverbrauch mittels autoreaktiver Komponenten ohne großen technischen Aufwand fast halbieren lässt. Die entwickelte Lösung lässt sich als grundlegend neues Konzept im Vergleich zu bisherigen Klimatisierungssystemem wie Sonnenschutzlamellen oder den Closed Cavity Fassaden betrachten. Kernstück der entwickelten Ventflex-Technik sind paraffingefüllte Thermozylinder. Das Wachs-Öl-Gemisch im Inneren der Zylinder dehnt sich aus, wenn die Temperatur über einen bestimmten Wert ansteigt. Die geöffneten Lüftungsschlitze sorgen schließlich für die Kühlung der Innenräume.