Nach seinem Erfolg beim Campus Masters Wettbewerb Januar/Februar 2020 ist der TUM Masterabsolvent Lukas Brecheler nun unter den 18 FinalistInnen des BDA-SARP-Award. Der bilaterale Förderpreis wird jährlich ausgelobt und zeichnet eine Abschlussarbeit aus, die von beispielhaften, zukunftsweisenden Ideen und einer außergewöhnlichen schöpferischen Begabung des Verfassers zeugt. Polnische und deutsche Hochschulen können pro Semester je eine ihrer Abschlussarbeiten der Fachrichtung Architektur nominieren.
Brechelers Entwurf greift den Fortschritts- und Euphoriegedanken der Wohngiganten deutscher Innenstädte der 60er und 70er Jahre auf, interpretiert sie neu und versucht die damals verspürte Euphorie wieder zu finden. Wohnen wir nicht gerne in Häusern, die das normale hinterfragen und den Reiz der Radikalität verspüren? Mit dem Entwurf soll in Zeiten von zunehmendem Flächenverbrauch und Urbanisierung Wohnraum geschaffen werden, der den Konventionen trotzt und wie die Nachkriegsepoche nach neuen Formen des Wohnens sucht.
Gestalterisch reagiert das Wohnhochhaus auf seine Umgebung — unmittelbar am Augsburger Hauptbahnhof wird das Baugrundstück von rangierenden Güterzügen umspült. Der industrielle Kontext ist in der Materialität des Entwurfs aufgegriffen und die hohen Schallschutzanforderungen werden mit einer doppelten Fassade erfüllt, welche auch einen flexibel erweiterbaren Wohnraum schafft.