MAIV-Preis 2016

Die diesjährigen Preisträger sind interdisziplinäre Teams des Kooperationsentwurfs "Neue Heimat - entwicklungsfähiges Wohnen" an der Professur für Entwerfen und Holzbau, Prof. Hermann Kaufmann und dem Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion, Prof. Stefan Winter.

Neue Heimat - Kompakt! Teresa Braun, Anne Gruber, Matthias Beutelrock, Andreas Lorenz

Der Entwurf verlangte nach der Auseinandersetzung mit der aktuellen Flüchtlingssituation in München: Wie kann man sich der Herausforderung stellen, für die angenommenen Flüchtlinge innerhalb kurzer Zeit unter Einhaltung definierter Standards eine adäquateE Unterbringung zu stellen – eine “Neue Heimat”? 

www.aiv-muenchen.de

Preisträger:
1.Preis: Teresa Braun, Anne Gruber, Matthias Beutelrock, Andreas Lorenz
2.Preis: Sina Hauswurz, Simone Schiller, Nelli Gress, Cornelius Kremer

 

KOMPAKT!
Teresa Braun, Anne Gruber, Matthias Beutelrock, Andreas Lorenz

Das Hauptaugenmerk beim Entwurfsprozess lag auf der Entwicklungsfähigkeit des Systems.
Als erstes fungiert das Gebäude als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge; Die Grundrisse sind klar gerastert und in Vierer-Wohngemeinschaften Aufgeteilt.
Über einen Laubengang werden die einzelnen units erschlossen, ausgeschnittene Lichthöfe bieten die nötige Privatsspähre und kreieren gleichzeitig kleine, überdachte Vorräume vor jeder Wohnung. Diese semiprivaten Aussenbereiche tragen zur Kommunikation der Bewohner bei und machen teure Balkone oder Gärten überflüssig.
Komplett öffentlich präsentiert sich hingegen das Untergeschoss, in dem Gemeinschaftsräume, Werkstätten, eine Kantine, ein Supermarkt sowie anmietbarer Stauraum vorhanden sind. Über einen gemeinsamen Innenhof mit Spielplatz für Kinder, Fahrradstellplätzen, Mülltonnen und Quartierscafé wird das Untergeschoss sowie die Einzelgebäude erschlossen.
In allen Ebenen des Projekts gibt es somit immer einen minimalen Privatraum und einen grossen Gemeinschaftsraum, sodass die Kommunikation und Integration gefördert werden und ein bunt gemischtes Leben stattfinden kann.

 

twist
Sina Hauswurz, Simone Schiller, Nelli Gress, Cornelius Kremer

Die Leitidee dieses Entwurfes ist wie bei seinem Namensvetter, dem Verrenkungsspiel „Twister“, größtmögliche Flexibilität, das bildliche „Rumturnen“ zwischen verschiedenen Wohnformen.
Wohnen bedeutet heute keinen unbedingt dauerhaften Zustand mehr, der Trend geht zum temporären Verbleib an einem Ort, welcher trotz aller Kurzweiligkeit Komfort und Identifikation bieten soll. Wohnarchitektur muss auf verschiedene Lebenssituationen eingehen und schnell und unkompliziert an die Bedürfnisse wechselnder Bewohner angepasst werden können.
"twist" versucht auf diese Anforderungen in möglichst klarer und auf das Wesentliche reduzierter Form Antworten zu geben. Wichtige Rahmenbedingungen sind hierbei ein günstiges und schnelles Errichtungsverfahren und die durchdachte Konzipierung eines Wohnungstypen, welcher durch eine unkomplizierte Transformation auf vielfache Lebensituationen antworten kann.
Integration kann nicht erzwungen werden - deshalb ist es uns wichtig, die Bedürfnisse der geflüchteten Menschen zu erfassen und im Entwurf zu respektieren. Denn nur wer sich wohlfühlt, wird Angebote zur Begegnung und Integration annehmen und sich einbinden wollen.

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