Victoria Schweyer und Jana Wunderlich absolvierten ihr Architekturstudium an der TUM und in Paris. Vor zwei Jahren gründeten sie die Initiative „pflücken“ und beschäftigen sich seither mit der Frage, wie Wohnen im Alter aussehen und wie man durch Kommunkationsarchitektur einen Austausch zwischen den Generationen aufbauen kann.
Daran anknüpfen soll auch das Masterprojekt "Gute Orte, Kommunikationsarchitektur im Aufbau", das am Lehrstuhl für Entwerfen und Gestalten in diesem Wintersemester von den beiden Gastdozentinnen angeboten wird. Im Hinblick auf die aktuelle Situation rund um die Corona Pandemie wird die Isolation der alten Menschen, nicht nur in den Pflegeeinrichtungen, sondern auch in der direkten Nachbarschaft besonders sichtbar. Ein Austausch zwischen den Generationen ist nur erschwert möglich. Alte Menschen verfügen jedoch über eine spezifische Fähigkeit, von der die jüngeren Generationen viel lernen können: die Erinnerung. In Gesprächen mit alten Menschen aus Altenheimen oder aus dem privaten Umfeld begeben sich die Teilnehmer*innen des Masterprojektes auf die Suche nach Orten einer guten Erinnerung. Im Rahmen dieser Feldforschung werden architektonische, gesellschaftliche, soziale und kulturelle Komponenten der Erinnerungsorte herausgearbeitet, kategorisiert und anschließend durch Zeichnungen, Texte, Fotografien und Modelle in einer semesterbegleitenden Sammlung angelegt und dokumentiert. Die daraufhin zu entwerfenden raumbildenden Strukturen sollen bewusst im kleinen Stil erfolgen und die Anlagen der Altenheime mit einer barrierefreien, altersgerechten Kommunikationsarchitektur ergänzen.
Mit ihrem Seminar „Kommunikationsobjekte“ im Rahmen des Lehrauftrages I der Frauenbeauftragten zu Fragestellungen aus Wissenschaft und Gesellschaft in Architektur und Städtebau, bieten sie ein zusätzliches Lehrangebot an der Architekturfakultät an.