Obwohl Lina Bo Bardis gebautes Werk sowohl in São Paulo als auch in Salvador in einer direkten Verbindung mit der zeitgenössischen Architektur Brasiliens und Italiens stand, sind auch starke Resonanzen zwischen ihrer Arbeit und der gegenwärtigen Architekturpraxis in Latein Amerika erkennbar. Der Vortrag von Barry Bergdoll konzentriert sich auf Lina Bo Bardis brasilianisches Hauptwerk – ihr eigenes Wohnhaus, das Museu de Arte de São Paulo, das moderne Kunstmuseum in Salvador und das SESC-Pompeia und setzt dieses in Verhältnis zu den parallelen Trends in Nord- und Südamerika. Zwar wird auch der offensichtlich formale und tektonische Dialog ihrer Arbeit zu Mies van der Rohe Beachtung geschenkt; es geht aber vor allem um Parallelen zu anderen innovativen Forschungen hinsichtlich des öffentlichen Raumes, dem Dialog zwischen populärer und hoher Kunst und des sozialen Engagements. Es sind diese Verbindungen, die im Vordergrund stehen und die 2015 in der im Museum of Modern Art stattfindenden Ausstellung „Latin America in Construcion: Architecture 1955-1980“ untersucht werden.
Barry Bergdoll: Lina Bo Bardi in context
Although Lina Bo Bardi's architectural work in both Sao Paulo and Salvador was largely in dialogue with contemporary work in Brazil and her native Italy, there are also striking resonances between her work and contemporary architecture practice in Latin America. This lecture will situate Lina Bo Bardi's Brazilian masterworks -- her own house, MASP, the Museum in Salvador, and SESC Pompeia -- in relationship to parallel trends in North and South America. In addition to obvious formal and tectonic dialogues with the work of Mies van der Rohe, Lina Bo Bardi's designs parallel other explorations of innovative approaches to public space, to the dialogue between popular and high art, and social commitment. In particular the dialogues that will be established in the Museum of Modern Art's "Latin America in Construction: Architecture 1955-1980" will be explored.
15.01.2015, 19:00 Uhr
Pinakothek der Moderne, Ernst von Siemens-Auditorium
Barer Straße 40
80333 München
Eintritt frei
Der Vortrag ist auf Englisch
Zur Ankündigung auf der Website des Architekturmuseums der TU München