Kulturstiftung des Bundes fördert Architekturmuseum

Die interdisziplinäre Jury der allgemeinen Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes hat auf ihrer letzten Sitzung im Frühjahr 2017 das Projekt und die kommende Ausstellung „African Mobilities" des Architekturmuseums der TU München neben 30 anderen als neues Förderprojekt ausgewählt.

Caren Smuts Gemeindezentrum "Guga S'thebe" in Langa, Cape Town © Architekturmuseum der TU München

Die Kulturstiftung widmet sich im Rahmen des internationalen Themenschwerpunktes „Afrika" den Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern und fördert den Austausch und damit die Kooperation zwischen deutschen und afrikanischen Künstler/innen und Institutionen.

Das Architekturmuseum in München beschäftigt sich im Projekt  „African Mobilities" mit dem gegenwärtigen Stand der Architektur in Afrika im Kontext von Migration, Vertreibung und digitalen Technologien. Ein Schwerpunkt der Ausstellung wird auf den schnell wachsenden Städten Afrikas, die als zentrale Orte der Innovation verstanden werden. Gerade angesichts der zunehmenden Mobilität auf dem Kontinent stellt sich die Frage, wie Architekten und Städteplaner mit neuen Modellen des Wohnens, der Infrastruktur und Technologie darauf reagieren können.
Das Ausstellungsprojekt wird sowohl globale Migrationsbewegungen als auch die Migration innerhalb des Kontinents untersuchen, etwa durch die Flucht vom Land in die Stadt oder durch Vertreibungen, bedingt durch den Abbau von Bodenschätzen. Im Fokus stehen nicht Flüchtlingslager, sondern die großen und mittleren Städte und ihr Umgang mit Migration. Für die Ausstellung sollen Prototypen und innovative Ansätze entwickelt werden: In vorbereitenden Workshops entstehen erzählerische Texte, Zeichnungen, Filme, 3D-Modelle und Visualisierungen sowie interaktive Technologien.
In Zusammenarbeit mit dem Global Africa Lab (New York) sollen großflächige Kartierungen erstellt werden, für die auch Drohnen-Fotografie zum Einsatz kommt. Ein weiteres Thema sind Zukunftsszenarien afrikanischer Städte in der Vision von Künstlern und Architekten. Nach ihrer Station in München soll die Ausstellung als Wanderausstellung in verschiedenen afrikanischen Ländern gezeigt werden. Das Architekturmuseum möchte mit dieser Ausstellung zu einem breiten, interdisziplinären Wissenstransfer im Bereich von Architektur und Design beitragen. Thematisch schließt das Museum an die zwei vorangegangene Ausstellungen „Francis Kéré. Radically Simple“ (2016/2017) und „Afritecture“ (2013) an.

Die Ausstellung „African Mobilities. Architectures of Refuge“ wird im kommenden Jahr, von 07.04. bis 30.07.2018, im Architekturmuseum der Technischen Universität München zu sehen sein.