Die Begründung der kap-Jury, der Volker Staab (Staab Architekten, Berlin) , Rainer Hofmann (bogevischs Büro, München) Oliver Thill (Atelier Kempe Thill, Rotterdam), Gerhard Matzig (Architekturjournalist, München) und Candida Höfer (Fotografin und Künstlerin, Köln) angehörten, zum Forschungsbau :envihab lautet wie folgt:
„Das :envihab ist ein neues Forschungsgebäude für die Raumfahrt, welches durch seine sehr kompakte und effiziente Organisation überrascht. Unter einem flexiblen, visuell eher geschlossenen Technikgeschoss befindet sich eine durchgängige, gläserne Erdgeschossebene auf der sich verschiedene Forschungsmodule des Institutes befinden. Diese wurden nach dem Haus-im-Hausprinzip realisiert und sind ebenfalls sehr flexibel. Zwischen den Modulen entwickelt sich der gemeinschaftliche Raum des Instituts, der Blickachsen auf die Umgebung bietet, über kleine Höfe belichtet wird und zum Verweilen einlädt. Hierdurch stimuliert dieser Raum die soziale Interaktion zwischen den Forschern innerhalb des Institutes. Nach außen hin präsentiert sich das Envihab einerseits als klarer, autonomer Körper mit einem eher landschaftlichen und distanzierten Charakter. Anderseits wirkt das Haus aber durch sein gläsernes Erdgeschoss auch einladend und kommunikativ. Die Jury ist besonders begeistert vom konsequenten typologischen Durcharbeitung, die einen überzeugenden architektonischen Rahmen für Forschung schafft.“
Die Entscheidung der fünfköpfigen Jury fiel nach eingehender Begutachtung der 95 Einreichungen aus dem gesamten Spektrum des Bauschaffens – Wohn- und Bürobauten, Renovierungen und Umbauten, Bildungs- und Kulturbauten sowie Städtebau und Landschaftsplanung – und der Begehung von mehr als einem Dutzend in die engere Auswahl genommener Objekte.
Neben dem :envihab von Glass Kramer Löbbert Architekten mit Prof. Uta Graff erhielten vier weitere Bauten eine Auszeichnung: Baulücke (Architekt: Wolfgang Zeh), Erzbischöfliches Berufskolleg Köln-Sülz (Architekt: 3pass Architekt/innen, Kusch Mayerle BDA), Haus Altenberg: Neustrukturierung, Erweiterung und Umbau Jugendbildungsstätte des Erzbistums Köln (Architekt: gernot schulz architektur GmbH) Baugruppe „Stadtteilchen“ (Architekt: office 03, Waldmann Jungblut Architektenpartnerschaft mbB).
Darüber hinaus wurden acht Anerkennungen von der Jury vergeben.
Der Kölner Architekturpreis kap, einer der ältesten deutschen Architekturpreise, wird alle drei bis fünf Jahre vom BDA Köln, dem Kölnischen Kunstverein, dem Deutschen Werkbund NW sowie dem Architektur Forum Rheinland getragen.