Interdisziplinäres Entwerfen -
Über die Verbindung von Analyse und Synthese
In unserer Zeit, in der immer komplexere Bauwerke mit immer höheren Anforderungen entworfen werden, ist die Frage zu stellen, vor welchem Hintergrund und unter welchen Randbedingungen unsere gebaute Umwelt eigentlich entsteht. Welche Rolle können und sollen die Architekten spielen – und welche die Ingenieure? In der Phase der Konzeption eines Bauwerkes findet eine Vielzahl iterativer Vorgänge statt. Hochentwickelte Analysemethoden können bei der Entscheidungsfindung helfen. Aber: Beim Entwurf geht es nicht nur um die Schaffung oder Schöpfung von Geometrie, nicht nur um Fragen der Standsicherheit, der Fügungen der verwendeten Baustoffe oder um Gebäude-energetik. Es geht um Lichtwirkungen, um Farben und Schatten, um Oberflächenbeschaffen-heiten, Mikro- und Makrostrukturen, Temperatursituationen und vieles mehr. Und dabei geht es häufig genug um Nichtquantifizierbares, Nichtbeschreibbares.
Wie aber gelingt es, das alles auf gelungene Art und Weise zu einem komplexen Ganzen zu formen? Das Wissen, wie Kunst entsteht, kann man nicht schriftlich fassen. Man kann aber durch konstantes Üben ein Erlernen und Verstehen unterstützen. Und diese Übung muss zwingend an den Hochschulen beginnen. Nur durch das Erlernen der Sprache des jeweils „Anderen“ wird interdisziplinäres Entwerfen überhaupt erst möglich.
Wann
03. Juli 2014, 18.15 – 19.45