Die im vergangenen Jahr abgeschlossene Standortstudie des Lehrstuhls für Raumentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Büro Studio I Stadt I Region zeigte, dass die Ansiedlung des schwedischen Einrichtungshauses Ikea in der Innenstadt von Städten wie München grundsätzlich eine Chance bietet. Unter der Projektleitung von Prof. Alain Thierstein und Lukas Gilliard, entwickelte die Studie aufbauend auf relationalen Erreichbarkeitsanalysen der Landeshauptstadt München drei strategische Standortkonzepte in der Münchner Innenstadt: Die Paketposthalle, den Ratzinger Platz und die Agentur für Arbeit am Kapuzinerplatz. An allen drei Standorten besteht, so die Studie, das Potenzial für verschiedene Nutzungskonzepte, durch die Ikea in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, das jeweilige Quartier beleben könnte. Bei der Erörterung der verschiedenen Standorte spielte auch die Erreichbarkeit des Einrichtungshauses mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine entscheidende Rolle – ganz im Sinne einer Nachhaltigkeit in Stadtentwicklung und Infrastruktur.
Gerade in einer Stadt wie München, in der Wohnraum, Gewerbe und Einzelhandel um die wenigen verbleibenden Flächen konkurrieren, sind bei neuen Vorhaben innovative Ansätze gefragt. Das Unternehmen sieht aus diesem Grund eine integrierte Entwicklung von Gewerbe, Stadt und Mobilität als Lösung für den jeweiligen Standtort vor; ähnlich den geplanten Neubauprojekten in Hamburg, Nizza und Kopenhagen. Dort sind neue Stadtviertel geplant, die mit einem integrierten Einrichtungshaus und so genannten „Mixed-Use-Buildings“, also Kombinationen aus Wohnbebauung, öffentlicher Nutzung oder weiterem Einzelhandel, funktionieren. Die Studie macht außerdem deutlich, dass die Lage in der Innenstadt nicht nur eine geographische sondern auch eine strategische Umorientierung des Einrichtungshauses bedeutet. Ikea müsse in der Folge „weg von der blau-gelben Kiste“, wird Alain Thierstein im Online-Artikel der SZ und in der tz am 23.02.2017 zitiert.
Broschüre zur Studie
Flyer mit der Zusammenfassung der Studie