Mit ihrem Entwurf für ein integratives Wohnprojekt für blinde und sehbehinderte Menschen im Dreimühlenviertel in München hat Hanna Albrecht eine Architektur geschaffen, die auf subtile Weise die materiellen und haptischen Aspekte in den Fokus ihrer Arbeit rückt. Basierend auf der grundlegenden Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Formern visueller Einschränkungen, hat sie die daraus resultierenden Anforderungen an eine Architektur für ein selbstbestimmtes Wohnen blinder und sehbehinderter Menschen erarbeitet und als Ausgangspunkt für das Entwurfsprojekt gemacht. Studien zum optimalen Raumgefüge und zum besonderen Umgang mit dem Licht, führen zur Entwickelung einer eigenständigen Typologie des Wohnens für Menschen mit Sehbehinderungen; Die eingehende Auseinandersetzung mit dem Material und dessen Oberflächenbeschaffenheit verstärkt das Bewusstsein für die Relevanz der taktilen Wahrnehmung einer Architektur. Hanna Albrechts Abschlussarbeit wurde betreut am Lehrstuhl für Entwerfen und Gestalten, Prof. Uta Graff.
Der Hochschulpreis der Landeshauptstadt München wird für herausragende Studienabschlussarbeiten oder Dissertationen an der Ludwig-Maximilian-Universität, der Technischen Universität München und der Hochschule München vergeben. Die Arbeiten müssen sich mit der Stadt München und ihrer wirtschaftlichen, strukturellen oder kulturellen Entwicklung auseinandersetzen. Der Preis ist mit jeweils 4.000 Euro dotiert.
Die diesjährige Preisverleihung findet am 16. Juli 2020 im NS Dokumentationszentrum mit einer Laudatio von Prof. Uta Graff statt.