Flucht nach Vorne

Symposium zu gebauten Lösungen zur Integration von Geflüchteten in unsere Gemeinschaft. Eine Werkstatt des BDA Bayern und der Bundesstiftung Baukultur in München am 10./11. März 2016.


Bauliche Identität im Gesellschaftswandel
Der anhaltende Strom von Flüchtlingen hat das Thema Wohnen in Deutschland in eine neue Dimension gebracht. Dabei geht es nicht nur darum, für eine stetig zunehmende Zahl von Asylbewerbern Unterkünfte an geeigneten Standorten bereitzustellen, sondern auch die langfristige Einbindung dieser Menschen in unsere Gemeinschaft bei der Planung zu berücksichtigen. Hierzu bedarf es mehr Kommunikation zwischen allen Beteiligten, darunter den Kommunen, Städten, Gemeinden, Politikern, Architekten, Planern, Sozialarbeitern und Fachleuten der unterschiedlichen Disziplinen, um in einem transkulturellen und interdisziplinären Erfahrungsaustausch diese große baukulturelle, aber auch gesellschaftliche Herausforderung bewältigen zu können.

Trotz der teilweise angespannten Situation in den Erstaufnahmen und Folgeeinrichtungen sollten nicht übereilte Lösungen gesucht, sondern langfristig durchdachte und gesellschaftlich nachhaltige bauliche Maßnahmen im Sinne der Baukultur ergriffen werden. Temporäre Unterbringungen können kurzfristig für Entlastung sorgen, werden langfristig aber eher Probleme schaffen, wenn aus ursprünglich zeitlich begrenzter Containerarchitektur dauerhafte Orte ohne Integrationspotenzial werden.

Bereits seit einiger Zeit werden die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen spürbar. München hat mit seinem bürgerschaftlichen Engagement deutlich gezeigt, dass es bereit ist, diese Herausforderungen anzunehmen. In der Werkstatt »Flucht nach Vorne« werden über Impulsvorträge und Projektvorstellungen, u. a. Planungsprozesse auf kommunaler Ebene und Liegenschaftspolitik, die Verantwortung von Politik und die Wirkung von Partizipation und guter Architektur thematisiert.

Akteure unterschiedlicher Disziplinen sind eingeladen, gemeinsam Strategien zu entwickeln und Ausblicke in die Zukunft zu wagen. Die frühzeitige Einbindung von Soziologen, Psychologen und Fachleuten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und die Berücksichtigung überzeugender Planungslösungen werden langfristig nachhaltige Erfolge hervorbringen.

Ziel der Veranstaltung wird sein, den Prozess und die Diskussion voranzutreiben und einen Beitrag hierfür zu leisten, auf dem aufgebaut werden kann. Es geht darum, Vorschläge zu machen, die zurück in die Politik fl ießen, Inspirationen zu liefern, die Projekte hervorbringen und Erfahrungen weiterzugeben, von denen zukünftige Projekte profi tieren können.

Flucht nach Vorne — Gebaute Lösungen zur Integration von Geflüchteten in unsere Gemeinschaft
Am 10. und 11. März 2016 laden der BDA Bayern und die Bundesstiftung Baukultur zum Vorabendempfang und zur Werkstatt »Flucht nach Vorne — Gebaute Lösungen zur Integration von Gefl üchteten in unsere Gemeinschaft« im Haus MUCCA und im Museum Fünf Kontinente nach München ein. »Flucht nach Vorne« steht unter der Schirmherrschaft von Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr.

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem BDA Bayern, der Bundesstiftung Baukultur, der Hans Sauer Stiftung, der Stiftung Federkiel, der Stiftung BDA Bayern und dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt München durchgeführt und durch Ziegel Zentrum Süd e.V. unterstützt. Kuratorin der Veranstaltung ist Julia Hinderink MA RCA.

Keynote von Prof. Dr. Andres Lepik, Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis.

Um Anmeldung wird gebeten unter: www.bda-bayern.de