In einem Zeitraum von über dreißig Jahren hat das Gewerkschaftsunternehmen mehr als 400.000 Wohnungen und darüber hinaus seit den sechziger Jahren auch zahlreiche Kommunal- und Gewerbebauten in Deutschland geplant und ausgeführt – die Mehrzahl davon steht noch heute. Die „Neue Heimat“ war ein Hoffnungsträger für die Teilhabe am Wirtschaftswunder. Der skandalträchtige Zusammenbruch des Unternehmens Anfang der achtziger Jahre wirkte wie ein Schock auf die westdeutsche Bevölkerung und markierte das Ende einer Epoche.
Der zeitliche Abstand von über einer Generation bietet die Chance für eine kritische Untersuchung: Was ist aus den sozialdemokratischen Visionen eines bis heute angestrebten „Wohnen für Alle“ geworden? Vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungskrise und der geforderten Nachverdichtung in vielen Großstädten erhalten die Siedlungs- und Wohnkonzepte der Neuen Heimat wieder neue Bedeutung. Erstmals werden in einer Ausstellung die Bauten der „Neuen Heimat“ an herausragenden Beispielen analysiert und in zahlreichen historischen Foto- und Filmaufnahmen, Planmaterialien und Modellen dokumentiert. Gezeigt werden u.a. Großsiedlungen wie die Neue Vahr Bremen oder die Entlastungsstadt Neuperlach, gigantische Großprojekte wie das ICC Berlin oder das Klinikum Aachen sowie die internationalen Bautätigkeiten des Unternehmens.
Das Ausstellungsprojekt ist eine Kooperation des Architekturmuseums der TUM mit dem Hamburgischen Architekturarchiv und dem Museum für Hamburgische Geschichte.
Die Vernissage findet am 27. Februar 2019 um 19 Uhr statt. Zwischen 28. Februar und 19. Mai 2019 kann die Ausstellung im Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne besucht werden.