Nach dem Studium der Architektur an der Technischen Universität München (TUM) promovierte Prof. Nerdinger im Fach Kunstgeschichte. 1986 übernahm er die Professur für Architekturgeschichte an der TUM, 1989 wurde er Direktor des Architekturmuseums der TUM.
Nerdinger war maßgeblich am Aufbau der Architektursammlung der TU München sowie deren Überführung in eigene Räumlichkeiten in der Pinakothek der Moderne beteiligt. Auch die Gründung des Architekturmuseums Schwaben im Jahr 1995 ging auf seine Initiative zurück. Seit 2002 ist Nerdinger Mitglied im Direktorium der Pinakothek der Moderne und seit 2004 Direktor der Abteilung Bildende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Gastprofessuren führten ihn nach Harvard und Helsinki.
2012 ging Nerdinger als Professor der TUM in den Ruhestand, bleibt seiner Almer Mater aber als TUM Emeritus of Excellence verbunden. Der Architekturhistoriker ist Gründungsdirektor des NS-Dokumantationszentrums München, das im April 2015 eröffnete.
"Von Anfang an haben Sie den Bau des NS-Dokumentationszentrums unterstützt", sagte Wissenschaftsminister Spaenle in seiner Laudatio. "Dies ist nur ein Beispiel für Ihr hohes Geschichts- und Verantwortungsbewusstsein." Er betonte die besondere Leistung Nerdingers, der über 300 wissenschaftliche Publikationen verfasst hat: "Als einer der international renommiertesten Architekturhistoriker nehmen Sie mit vielbeachteten Schriften zur Architektur-, Kunst- und Kulturgeschichte großen Einfluss auf das Verständnis von Architektur und deren gesellschaftliche Zusammenhänge."
(Pressetext der TU München; Redaktion: Stefanie Reiffert)