Besser leben auf dem Land?

Der Lehrstuhl für Raumentwicklung untersucht mögliche mittel- bis langfristige Folgen, die sich durch die intensivere Nutzung von Telearbeit für die Wohnstandortwahl in der Metropolregion München ergeben.

Gemeinden in der Metropolregion München mit Potenzial zusätzlicher Wohnnachfrage (Quelle: Lehrstuhl für Raumentwicklung).


Das Arbeiten von Zuhause als Folge der Covid-19 Pandemie wird vermutlich auch nach der Pandemie weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Menschen die nicht mehr (oder seltener) an den Arbeitsplatz pendeln, könnten ihren Wohnstandort an einen Platz verlegen, der besser zu ihren veränderten Anforderungen passt. Dabei könnte zum Beispiel der Wunsch nach mehr Wohnfläche zu bezahlbaren Preisen eine Rolle spielen. Das wirft die Frage auf, ob die veränderten wohnortbezogenen Präferenzen von Zuhause Arbeitendenden Folgeerscheinungen auf regionaler Ebene mit sich bringen. Eine Metropolregion mit einem mutmaßlich hohen Anteil an von Zuhause arbeitenden Individuen ist die Metropolregion München (EMM), die sich somit als Fallstudie eignet.
Der Lehrstuhl für Raumentwicklung sammelt zunächst Daten zu relevanten Aspekten für die Wahl von Wohnstandorten auf Gemeindeebene. Damit wird die potenzielle zusätzliche Nachfrage nach Wohnraum in jeder Gemeinde in der EMM entwickelt. Die Ergebnisse lassen eine Zunahme der Wohnnachfrage insbesondere im nördlichen Umland Münchens sowie regionalen Subzentren der EMM vermuten.  

Das vollständige Working Paper The Corona pandemic and working from home. Where could residents in the Munich Metropolitan Region move? – erarbeitet durch Johannes Moser, Fabian Wenner und Alain Thierstein – steht zum kostenfreien Download auf mediaTUM bereit. 
Über die Forschungsergebnisse berichtete kürzlich auch die Süddeutsche Zeitung