Austauschstudentin erhält Auszeichnung von der USITT, Kanada

Die an der Université Laval in Québec, Kanada studierende Katharina Grauvogl erhielt den Merit Award mit dem Projekt "The Ideal Theater" bei der USITT Architecture and Theater Student Design Competition 2014.

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Die United States Institute for Theatre & Technology (USITT) Architektur Kommission organisiert diese Realisierungswettbewerbe für Teams von College-und Universitätsstudenten. Jede Abgabe wird von einer professionellen Jury bewertet.

In dem Wettbewerb wurde die Frage, was ist eine ideale Bühne, diskutiert. Diese Frage sollte durch ein zusammengesetztes Team von mindestens einem Theater-Künstler und einem Architekturstudenten in einem gemeinsamen Projekt analysiert und beantwortet werden. Das Team Vision Architects, Katharina Grauvogl (TUM) und Kim-Loan Nguyen(INSA), die ihr Auslandssemester an der Université Laval in Québec, Kanada absolvierten, ist die Lösung das Ergebnis einer funktionierenden Kommunikation zwischen „Kunde“ und „Designer“. 

Katharina Grauvogl beschreibt ihr Projekt:
„Bei dem internationalen Wettbewerb der USITT (United States Institute for Theatre Technology) ging es darum ein “Ideales Theater“ auf einem Campusgelände von mehreren tausend Quadratmetern zu entwerfen. Dieses sollte einen Theatersaal von 400 bis 600 Plätzen beinhalten und alle speziellen Funktionen, die sich auf den Ort, die Bedürfnisse einer Universität und das Theatermilieu beziehen, integrieren. Die Université Laval besitzt ein Gebäude im Quartier St-Roch in der Centre-Ville von Québec, genannt „La Fabrique“, und verfügt über ein großes bebaubares Gebiet auf dessen Rückseite. Dieses Terrain wurde als Baugebiet für das Projekt des Idealen Theaters vorgegeben.
Im Rahmen des Atelier 5 bei Professor Jacques Plante habe ich mit Kim-Loan Nguyen von der INSA (l’Institut national des sciences appliquées) aus Straßburg und in Zusammenarbeit mit Marie-Claude Taschereau, einer Theaterstudentin der Université Laval welche die Rolle der „Klientin“ übernehmen sollte, ein Theatergebäude entworfen. Letzteres entsprach den Anforderungen des Wettbewerbs und somit gelang es unserem Team „Vision Architects“ letztendlich einen Merit Award zu erzielen.Mit unserem Projekt „Le Théâtre Visionnaire“ wollten wir die Expansionsbedürfnisse der Faculté d‘aménagement, d‘architecture, d‘art et de design (der Université Laval) berücksichtigen. Insofern haben wir eine enge Verbindung zum benachbarten Universitätsgebäude geschaffen, einer alten Fabrik welche die Räumlichkeiten der Schule für Design sowie die der Schule für visuelle und darstellende Künste beherbergt.

Unsere Vision für ein ideales Theater bestand grundsätzlich darin, den städtischen Kontext und das Projekt selbst in Szene zu setzen und somit eine Art “Urbane Theatralität” zu kreieren. Die Herausforderung lag darin, den Entwurf optimal in das von Südosten nach Nordwesten hin abfallende Baugebiet zu integrieren. So haben wir vorwiegend mit dem Leitmotiv „Perspektiven“ gearbeitet, die ausgehend vom östlichen Ende des konischen Terrains aufeinander folgen und die jeweiligen Ein- und Ausgänge des Gebäudes inszenieren. Unser zentrales Konzept basiert daher auf Blickbeziehungen die sowohl in zwei aber vor allem auch in drei Dimensionen zu finden sind.
Um das Gebäude zu platzieren haben wir das Baugebiet in drei öffentliche Plätze und zwei Volumen unterteilt. Die beiden Bauten sind über eine Brücke im vierten Geschoss miteinander verbunden und unter einem Dach vereint, aber sie besitzen ihre eigenen Funktionen: eine Universitätserweiterung der „Fabrique“ mit Auditorium und ein Theatergebäude im Osten des Terrains. Zwischen ihnen befindet sich ein Platz, der das Herzstück unseres Projekts bildet: eine Freilichtbühne für die darstellenden Künste. Damit wollten wir die beiden Gebäudeteile untereinander und mit dem bestehenden Universitätsbau physisch und historisch verbinden. Diese städtische Bühne hat viele szenische Möglichkeiten und stellt somit die Stärke des Projekts dar. Alle Nutzer haben dort die Möglichkeit Theaterstücke aufzuführen, Musik-Konzerte zu veranstalten, Reden zu halten und vieles mehr. Diese Flexibilität spiegelt sich auch im Theatersaal wieder, der durch modulare Sitze unterschiedliche Konfigurationen erlaubt."