Andres Lepik wird Direktor des Architekturmuseums

Die TUM beruft den Kurator auf den Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis. Der Harvard-Fellow Andres Lepik wird ab Oktober 2012 Direktor des TUM Architekturmuseums

 

Die Technische Universität München (TUM) hat Dr. Andres Lepik auf den Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis berufen. Lepik wird zugleich Direktor des Architekturmuseums der TUM. Mit dem Kunsthistoriker gewinnt die TUM einen international renommierten Wissenschaftler und erfahrenen Kurator. Lepik kommt von der Graduate School of Design an der Harvard University. Er folgt auf Prof. Winfried Nerdinger.

Andres Lepik (50) studierte Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft an den Universitäten Augsburg und München. Nach seiner Promotion an der Bibliotheca Hertziana in Rom über „Architekturmodelle der Renaissance“ begann er 1994 seine wissenschaftliche und kuratorische Arbeit an den Staatlichen Museen zu Berlin und der Neuen Nationalgalerie. An den Staatlichen Museen leitete er nach verschiedenen Aufgaben die Architektursammlung 20. / 21. Jahrhundert an der Kunstbibliothek. Er konzipierte unter anderem die Ausstellungen „Renzo Piano“ (2000), „Content/Rem Koolhaas and AMO/OMA“ (2004) und „Oswald Mathias Ungers. Cosmos of Architecture“ (2006). 2007 wechselte er als Kurator an das Architecture and Design Department des Museum of Modern Art in New York, wo er mit der Ausstellung „Small Scale - Big Change. New Architectures of Social Engagement“ (2010) Aufsehen erregte. Lehraufträge erhielt er an der Humboldt Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Columbia University, New York. Als Loeb Fellow der Graduate School of Design an der Harvard University erforscht er derzeit Geschichte und Theorie sozialen Engagements in der Architektur des 20. Jahrhunderts. 

Lepik folgt als Direktor im Oktober 2012 auf Prof. Winfried Nerdinger, der eine ganze Ära des Architekturmuseums prägte und die Einrichtung zum bedeutendsten Forschungsarchiv für Architektur in Deutschland ausbaute. Nach seiner Berufung als Professor für Architekturgeschichte 1986 übernahm Nerdinger drei Jahre später die Museumsleitung. Bei seinen Ausstellungen geht es Nerdinger stets sowohl um die Dokumentation als auch um eine kritische Auseinandersetzung. Er machte das Museum zu einem Forum des Austauschs, das eine immer stärker werdende Breitenwirkung erzielt. Einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit bildete die Erforschung der Geschichte und Architektur des Nationalsozialismus. Unter Nerdingers Leitung wurde das Museum 2002 in die Pinakothek der Moderne eingebunden.

Das Architekturmuseum der TUM ist gleichermaßen Archiv und Ausstellung, vereint Sammlung, Lehre und Forschung – eine einzigartige Hochschulinstitution in Deutschland. Zahlreiche Exponate sind in Seminaren oder in den Laboratorien und Werkstätten der Hochschule entstanden. Die Sammlung umfasst rund 500.000 Ideenskizzen, Entwürfe, Pläne und Grundrisse sowie Schnitte und Bauaufnahmen von mehr als 500 Architekten seit 1750. Dazu kommen Architekturmodelle sowie umfangreiche Fotosammlungen und schriftliche Dokumente. Das Forschungsmuseum präsentiert wechselnde Ausstellungen zu historischen und aktuellen Positionen der Architektur, Fragen der Stadtentwicklung sowie zu Kunst und Design beim Bauen. Die Lehrsammlung ist ein wichtiger Baustein in der Architektenausbildung und verleiht dieser eine internationale Alleinstellung.

Quelle: TUM Corporate Communications Center